Donnerstag, 1. Juli 2010

Fiscal Austerity: „Aktionsgemeinschaft Schmerz“

Brad DeLong befasst sich mit der gegenwärtigen Depression („The Debt and Deficit“). In einem lesenswerten Dokument in seinem Blog („Grasping Reality with Both Hands“) knöpft er sich die Argumente der „Aktionsgemeinschaft Schmerz“ (Pain Caucus) vor:

(I) Austerität ist jetzt notwendig, um sich des langfristigen Defizit-Problems anzunehmen,
Im Gegenteil: Austerität hat heute nur einen „third-digit“ Einfluss auf unser langfristiges Defizit-Problem.


(II) Austerität ist notwendig, weil anhaltendes „Deficit Spending“ zu Rekord-Zinssätzen führen würde, was Crowding-out von privaten Investitionen und schwaches Wirtschaftswachstum bedeuten würde,
Im Gegenteil: Zinssätze sind auf Rekord-Tiefs.




The Debt and Deficit, Graph: Prof. Brad DeLong, June 2010


(III) Austerität ist notwendig, weil Finanzmärkte in Zukunft in Panik geraten könnten, wegen der Auswirkungen von „Anti-Rezession Deficit Spending“ auf unser langfristiges Defizit-Problem, selbst wenn "Anti-Rezession Deficit Spending" unser langfristiges Defizit-Problem nicht verschlechtert und selbst wenn es abgesehen vom Goldmarkt keine Anzeichen von Panik gibt.

Das hat einen Charakter von „Wem-willst-du-glauben: mir-oder-deinen-lügenden-Augen?“
Die Aktienmärkte scheinen tatsächlich unglücklich mit dem Sieg der „Aktionsgemeinschaft Schmerz“,
Die Bondmärkte scheinen wegen des Defizits in der Tat nicht besorgt,
Nur Gold-Bugs scheinen erschrocken.


Verdienen die Argumente der „Aktionsgemeinschaft Schmerz“ Achtsamkeit?

Wenn Sie denken, dass eine Arbeitslosgkeit von 9,7% kein grosses Problem ist, dann ja,
Wenn Sie ein Gold-Bug sind, dann ja,
Sonst: Dreht sich die zyklische Arbeitslosigkeit von 9,7% jeden Tag in eine permanente, strukturelle Arbeitslosigkeit, dann ist es wirklich ein grosses Problem.

Fazit: "Wir müssen uns damit befassen", erklärt DeLong.

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