Dienstag, 11. Mai 2010

EU-Rettungspaket: Der Tag danach

Die euphorische Stimmung, die gestern nach der Ankündigung des Rettungspakets für die EU-Peripherie (finanzschwache EU-Staaten) zu einem Kursfeuerwerk an den Aktienmärkten führte, scheint verflogen zu sein. Kein Wunder. Bereits im Vorfeld waren Warnsignale nicht zu übersehen: (1) Die Kreditmärkte: Der Libor-OIS-Spread kletterte von 18,92 Basispunkte auf 19,27 Basispunkte. Im Vergleich: Am 15. März belief sich der Spread auf 5 Basispunkte. Der Markit iTraxx Financial Index für CDS auf 20 Europäische Banken verharrt mit 130,5 Basispunkten nach wie vor deutlich über dem Markit iTraxx Europe Index für 125 investment-grade Unternehmen (aktuell 100,25 Basispunkte). In den vergangenen drei Jahren wurde der erste Index laut Bloomberg im Durchschnitt 10 Basispunkte niedriger als der zweite Index gehandelt. (2) Der Euro bleibt nach wie vor unter Abgabedruck. Der Verlauf des Euro-Wechselkurs spiegelt das Vertrauen der Investoren wider. Offenbar glauben Marktteilnehmer nicht an eine schnelle Lösung der Schuldenkrise in der EU. (3) Die Rating-Agentur Moody’s hat inzwischen bekräftigt, dass nach wie vor eine Bonitätsabstufung für Griechenland und Portugal drohe.


Euro / US-Dollar Exchange Rate, Graph: finance.yahoo.com


USD 3M Libor, Graph: Bloomberg.com

Fazit: Es gibt keine vernünftige Rechtfertigung für fulminante Kursanstiege an den Börsen. Es drängt sich zur Zeit nicht, Hals über Kopf in die Aktienmärkte einzusteigen.


USD OIS 3M, Graph: Bloomberg.com

Keine Kommentare: