Ryan Avent schreibt in einem Artikel („The 30s feeling“) in The Economist, dass die EU und ihre Einheitswährung in den Jahrzehnten nach dem Krieg geschmiedet wurden, um sicherzustellen, dass der Krieg den Kontinent nie wieder teilt und zerreisst. Aber seltsam genug, in dem Bemühen, sich zusammenzubinden, hat Europa einige der gleichen fiskalischen und monetären Zwänge verhängt, die zum Zusammenbruch in den 1930er Jahren geführt hatten. „Und heute sehen wir, dass die Geschichte sich wiederholt“, bemerkt Avent.
Als Fazit fasst Avent zusammen, dass das Euro-Projekt, wie es gerade aussieht, gescheitert ist.
„In der Tat“, fügt Paul Krugman in seinem Blog zustimmend hinzu. „Die Great Depression in Europa, was eine entscheidende Rolle für die politische Katastrophe in den 1930er Jahren gespielt hat, hat viel mit den Zwängen des Goldstandards zu tun“, erklärt Krugman.
„Es ist daher eine bittere Ironie, dass das, was die europäischen Entscheidungsträger in dem Versuch, eine Wiederholung der Geschichte zu verhindern, aufgezwungen haben, einem neuen Goldstandard gleichkommt. Und wenn die Dinge schief laufen, fordern sie, dass die betroffenen Länder Kanzler-Brüning-Politik anordnen sollen“, beschreibt der an der Princeton University lehrende Wirtschaftsprofessor.
„Avent hat Recht, dass das, was gerade stattfindet, in einem viel kleineren Massstab geschieht als in den 1930er Jahren“, unterstreicht Krugman.
Er erwarte nicht, dass fanatische griechiesche Armeen den Kontinent überrennen. „Aber es ist immer noch eine schreckliche Geschichte von Torheit“, hält Krugman fest.
1 Kommentar:
@ACEMAXX - Schade, in letzter Zeit wird Ihr Blog recht einseitig.
Sie kolportieren immer stärker die Thesen von US-Oekonomen wie zB Paul Krugman.
Bezüglich Euro würde ich mal sagen: "Totgesagte leben länger !", aus dem einfachen Grund, weil der Euro für Nordeuropa auch dann noch lukrativ ist, wenn sie Südeuropa massiv auskaufen müssen. Overall macht das nördliche Europa dank der Einheitswährung und dem einheitlichen Wirtschaftsraum (Absatzmarkt) selbst dann noch vorwärts, wenn sie relativ grosse Stützungszahlungen an die südeuropäischen Länder leisten müssen.
Wesentlich tragischer dran ist der US Dollar, weil die US-Oekonomie immer weniger Güter produziert, welche auf den Weltmärkten nachgefragt werden (ausser Waffen und einigen hoch spezialisierten HiTech-Produkten). Durch das immer grösser werdende US Handelsbilanzdefizit und die unvermindert hohe Arbeitslosigkeit haben die USA fast keine Einnahmen mehr, mit welchen sie ihre horrenden Ausgaben finanzieren könnten.
Wenn sich die USA nicht fortlaufend und immer massiver verschulden können, sind sie in kurzer Zeit bankrott und zahlungsunfähig.
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