Samstag, 29. August 2009

Swap Renditekurve

Swapsätze sind i.d.R. höher als die Treasury-Renditen, teilweise weil die variablen Zahlungen sich auf Zinsen (als Referenz) beziehen, die ein Kreditrisiko enthalten. Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, liegt aber die Rendite der 30-jährigen US-$ Swaps niedriger als die der 30-jährigen US-Treasuries. Das bedeutet eine inverse (fallende) Swap Zinsstruktur. Das ist seltsam und kommt selten vor, insbesondere in Krisenzeiten. Aber wie ist es möglich? Schliesslich haben US-Staatspapiere mit „AAA“ das beste Rating der Welt. Es liegen eben technische Faktoren zugrunde. Diese Konstellation sagt daher gar nichts über die Bonität aus.




LaufzeitUS-TreasuriesUS-$ Swaps
10 Jahre3,459%3,689%
30Jahre4,227%4,137%

UST Benchmark Swap Spreads:
10y: 23,03
30y: -9,02
Daten : US Interest Rates, Morgan Stanley

Das Ganze hat mit der Hedging-Nachfrage zu tun, wie Jim Caron von Morgan Stanley kommentiert. Options-Händler, die Optionen mit diskontinuierlichen Auszahlungen (wie z.B. Cash-or-Nothing Options) strukturiert haben, haben Exposures im Bereich von 10- und 30-jährigen Anleihen. Sie streben daher feste Zahlungen im 30-jährigen Bereich von Swaps an. Ihre Nachfrage treibt die Renditen der entsprechenden Swaps nach unten.

Der TED-Spread, der als verlässlicher Indikator für das Risikomass am Interbankenmarkt gilt, ist gestern auf 21,058 Basispunkte gefallen. Die Differenz zwischen dem 3-Monats-Libor und der Rendite der 3-Monats-US-Schatzwechsel liegt im langfristigen Durchschnitt bei 0,31%. Ein Anstieg des Aufschlags (für unbesicherte Kredite) bedeutet, dass die Liquidität am Geldmarkt knapp ist. Ein Rückgang hingegen deutet auf eine Entspannung hin.

Der LIBOR-OIS-Spread, der Aufschlag für besicherte Kredite ist auf 17,5 Basispunkte gefallen, von 30 Basispunkten vor einem Monat. Das Stressausmass am Geldmarkt gibt die Differenz zwischen dem 3-Monats-Libor und dem OIS-Satz an.

Exkurs:
Swap-Sätze dienen als Benchmarks für Investoren in vielen Arten von Schulden, einschliesslich Hypotheken, Mortgage Backed Securities, Wertschriften, die mit Autodarlehen besichert sind usw. Bei Swap-Geschäften geht es um Vereinbarungen über den zukünftigen Austausch von Cash Flow gemäss einer festgelegten Formel.

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