Seit Oktober 2008 verbuchte die Türkei 18 Mrd. $ Zufluss an Devisen. Die Behörden scheinen, über die genaue Herkunft der Gelder im Unklaren zu sein. Volkswirte schätzen, dass Unternehmen aus dem Ausland Devisen repatriieren, um Schulden im Inland zu begleichen. Die türkische Zentralbank (CBT) hat nun die Zahlen für das IV. Quartal 2008 angepasst und 4,4 Mrd. $ vom Posten „Net Errors and Omissions“ (NEO) in die Kapitalbilanz transferiert. Der Betrag wird also zu den „cash transfers“ hinzugefügt, dem Posten, in dem die Gelder aus den ausländischen Bankkontos türkischer Staatsbürger verzeichnet werden. Bemerkenswert ist, dass der Schuldenstand türkischer Unternehmen laut CBT seit Oktober um 8 Mrd. $ abgenommen hat.
Capital Account, Graph: CBT, August 2009
Türkische Tageszeitungen äussern die Vermutung, dass „das unerklärte Geld“ aus dem Handel an den Grenzen zu Syrien, Irak und Iran stammen dürften. Die wirtschaftliche Unterstützung Iraks durch die USA lässt in der Region die Konjunktur buchstäblich aufblühen. Der massive Zufluss an Devisen sorgt andererseits dafür, dass der Druck auf die türkische Währung abnimmt und die Schuldendynamik im Land entlastet.
ad) Die vollständige Tabelle der Zahlungsbilanz:
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