Die US-Regierung wird morgen ihre neue Schätzung für das Haushaltsdefizit der kommenden 10 Jahren bekanntgeben. Das Defizit dürfte aufgrund der anhaltenden Krise um 2'000 Mrd. $ nach oben korrigiert werden. Das bedeutet, dass das Minus im Haushalt sich auf 9'000 Mrd. $ belaufen wird. Der Schuldenstand der USA lag Ende 2008 bei rund 41%. Nun drängen sich einige Fragen in den Vordergrund: Wie verlässlich sind 10-Jahresprognosen? Wird US-Präsident Obama wegen der steigenden Staatsverschuldung noch stärker unter politischen Druck geraten? Paul Krugman bringt in seinem Blog Licht in die Angelegenheit. Er rückt die Zahlen zusammen:
Haushaltsdefizit: 9'000 Mrd. $
US-BIP: 14'000 Mrd. $
Wirtschaftswachstum (im Durchschnitt): 2,5%
Inflation (im Durchschnitt): 2%
Das heisst, dass das US-BIP in 10 Jahren auf 22'000 Mrd. $ steigen wird.
Es geht also um das Hinzufügen von Schulden in Höhe von rund 40% des BIP, so Krugman. Die Verschuldung beträgt heute rund 50% des BIP. Selbst wenn wir mit diesem Defizit fortfahren würden, würde die Verschuldung als Anteil des BIP wesentlich weniger als am Ende des zweiten Weltkriegs ausfallen, hält Krugman fest. Die Verschuldung lag in den späten 1990er Jahren in vielen europäischen Ländern viel höher, bemerkt der Nobelpreisgewinner. Es gebe zwar manche technische Probleme, die Schulden direkt zu vergleichen. Aber es ändere am grundlegenden Bild nichts. Als Fazit unterstreicht Krugman die Tatsache, dass die Aussichten, was die Verschuldung betrifft, zwar schlecht sind. „Aber wir sind nicht auf der Suche nach etwas, was undenkbar, unmöglich ist, zu bewältigen“. Das Niveau an Verschuldung haben laut Krugman eine Reihe von entwickelten Ländern, einschliesslich USA in der Vergangenheit gehabt und sie sind damit fertiggeworden.
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