„Die Einwanderung wird zu einem immer grösseren Problem“, sagt Professor Reiner Eichenberger in einem Interview mit der SonntagsZeitung von heute. Die Bodenpreise steigen und damit auch die Mieten, so der Professor für Finanzwirtschaft an der Uni Freiburg. Was für eine Ironie! Am Sonntag den Teufel an die Wand malen, am Montag den Bürgern Lohnzurückhaltung predigen. Die Schweiz als Verliererin der Globalisierung, was die Wirtschaftsfaktoren Arbeit (Lohndiskussion) und Boden (Immobilienpreise) betrifft? Das trifft nicht zu. Die Schweiz exportiert mehr Güter, als sie importiert. Das heisst, dass mehr Absatz von Gütern im Ausland die schweizerische Wirtschaft stützt und per Saldo dafür sorgt, dass hier Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Befürworter von Lohnkostensenkungen greifen gern auf das Argument „Zuwanderung“ zurück, um die Knappheitsverhältnisse der Produktionsfaktoren anzukreiden. Das latente Ziel ist, langfristig das Herkunftslandprinzip statt Bestimmungslandprinzip anzuwenden. Dabei weiss jeder Volkswirt, dass der freie Handel einwandfrei funktionieren kann, wenn die Lohnniveaus den Produktionsniveaus entsprechen.
Zum Thema Lohndumping im Zusammenhang mit der Diskussion „Bestimmungslandprinzip vs Herkunftslandprinzip“ ist das ausgezeichnete Buch „Gescheitert“ (Westend Verlag) von Prof. Heiner Flassbeck zu empfehlen.
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