Das BIP ist in Deutschland erstmals seit dem ersten Quartal 2008 wieder gewachsen (+0,3%). Zuvor war die Wirtschaft vier Quartale in Folge geschrumpft. Auch in Frankreich wuchs die Wirtschaft zum ersten Mal seit einem Jahr. Das BIP legte von April bis Ende Juni im Vergleich zum Vorquartal um 0,3% zu. Plötzlich herrscht nun Friede, Freude, Eierkuchen-Stimmung. Die Börse feiert bereits den Aufschwung. An den europäischen Aktienmärkten schiessen die Aktienkurse durch die Decke. Es ist jedoch noch zu früh, das Ende der schweren Wirtschaftskrise zu rufen. Was wir jetzt erleben ist, dass Konjukturprogramme funktionieren. Rund um die Welt haben die Regierungen Konjunkturpakete im Wert von mehreren Milliarden Dollar geschnürt. Dank einer lockeren Geld- und expansiven Fiskalpolitik ist es gelungen, eine zweite Grosse Depression abzuwenden.
Die gewöhnliche Rezession hält aber an, wie Barry Ritholtz zu Recht bemerkt. Die Wirtschaft ist nach wie vor krank. Ohne die schützende Hand des Staates wäre heute eine Mehrzahl der Banken, die zur Zeit zu Lasten der Steuerzahler wieder exorbitante Boni scheffeln, technisch insolvent. Fiskalpolitik kann eine stabilisierende Funktion erfüllen. Geldpolitik ist auch langfristig effektiv. Die Arbeitslosigkeit ist nicht die Folge zu hoher Löhne. Eine Politik der Lohnzurückhaltung ist daher besonders im Abschwung ein Gift für die gesamte Wirtschaftsleistung.
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