Der Aktienmarkt feiert die Zuversicht von Ben Bernanke. Fed-Chef äusserte sich beim traditionellen Treffen der Notenbanken in Jackson Hole positiv über die wirtschaftliche Entwicklung. Paul Krugman ist erstaunt, warum Bernankes Einschätzung von einer (langsamen) konjunkturellen Erholung für grosse Schlagzeilen sorgt. Wirtschaftliche Erholungen sind nicht mehr, was sie mal waren, schreibt Krugman in seinem Blog in New York Times. Grundsätzlich bedeutet eine Erholung laut einer Standard-Definition, wenn das BIP beginnt, zu wachsen. Aber die sog. „Jobless Recoveries“ sind nun zum Normalfall geworden. Das heisst, dass die Arbeitslosigkeit lange anhält, selbst wenn das BIP den Wendepunkt hinter sich gelassen hat, berichtet Wirtschaftsprofessor. Bill Clinton beispielsweise war laut Krugman in der Lage, die Wirtschaft in einen Aufschwung zu führen, obwohl die Rezession offiziell im November 2001 zu Ende ging, aber nie das Gefühl von einer Erholung bis in die zweite Jahreshälfte von 2003 vermittelte.
Vieles, was wir über Rezession und Erholung wissen, kommt aus der Erfahrung aus den 1970er und 1980er Jahren, hält Krugman fest. Jeder Abschwung sei grundsätzlich durch hohe Zinssätze, die von der Fed aufgezwungen wurden, um die Inflation unter Kontrolle zu halten, ausgelöst worden. Seit Mitte der 1980er Jahren haben wir „Great Moderation“, urteilt Krugman, mit einer ruhigen Inflation. Postmoderne Rezessionen werden nicht mehr von der Fed bewusst entwickelt. Sie geschehen Krugman zufolge aufgrund von Kredit-Blasen oder wenn andere Dinge aus dem Ruder geraten. „Während sie nicht so tief sein müssen wie die ältere Art von Rezessionen, haben sie unter Beweis gestellt, dass sie schwer zu Ende gehen. Jedenfalls nicht offiziell, was die Beschäftigung betrifft“.
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