Freitag, 21. August 2009

US-Arbeitsmarkt: Keine Abkopplung

Die Arbeitsmarktdaten führen vor Augen, dass die Wirtschaft tatsächlich in der schwersten Krise seit der Grossen Depression in den 1930er Jahren steckt. Seit Beginn der Rezession im Dezember 2007 6,7 Mio. Stellen verloren gegangen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe legten in der Woche bis zum 15. August auf 576'000 zu. Die Zahl für die Vorwoche wurde auf 561'000 korrigiert.


Unemployment, Labor Force and Unemployment Rate, Graph: Fed St. Louis, August 2009

Immer mehr amerikanische Bürger geraten ferner bei der Bezahlung ihrer Hypothekenschulden in Verzug. Fast jeder achte Zahler ist im zweiten Quartal überfällig. Ein Ende der Ausfälle ist nicht absehbar. Solange die hohe Arbeitslosigkeit anhält, ist nicht mit einem anhaltenden Konjunkturaufschwung zu rechnen. Der private Verbrauch macht in den USA rund drei Viertel der Wirtschaftsleistung aus. In Zahlen: ca. 9'700 Mrd. $. Der Anteil der Amerikaner beträgt an der Weltbevölkerung rund 5%. Aber die Vereinigten Staaten sind für ein Drittel des globalen Wachstums verantwortlich. Es gibt keine Abkopplung. Niesst Amerika, erkältet sich der Rest der Welt. Vor diesem Hintergrund nimmt es kein Wunder, warum manche Länder, die einseitig exportorientiert sind, im Sog der Krise kräftiger mit einem konjunkturellen Schlag konfrontiert wurden.

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