Montag, 17. August 2009

Keynes: Darf es etwas mehr sein?

Es ist ein Verdienst der verantwortlichen Notenbanken (via extra-lockere Geldpolitik) und der betreffenden Regierungen (via expansive Fiskalpolitik), dass eine zweite "Grosse Depression" abgewendet worden ist. Es ist jedoch noch zu früh, die grösste Krise der letzten 60 Jahre für beendet zu erklären. Dennoch ist zur Zeit eine neue Debatte über das Ausmass und den Wirkungskreis der Konjunkturpakete à la Keynes entflammt.

Kenneth Rogoff, der ehemalige Chefökonom des Internationalen Währungsfonds, meint in einem Interview mit dem "faz.net, dass die USA die Europäer dazu gedrängt haben, mehr zu machen. Deutschland habe dem zu Recht widerstanden. „Es war gut, dass die Europäer es nicht übertrieben haben“. Rogoff, Wirtschaftsprossor an der Harvard Universität relativiert den Beweis, dass Stimulus à la Keynes wirkt. Er vertritt die Meinung, dass auch kleinere Konjunkturpakete gereicht hätten.

Paul Krugman teilt, wie er gestern in seinem Blog bei New York Times schrieb, diese Ansicht nicht. Eine Reihe von Kommentatoren argumentieren, dass das leichte Wachstum im zweiten Quartal in Deutschland zeige, dass es zur Bekämpfung der Krise keines fiskalpolitischen Stimus bedarf, bemerkt Krugman. „Deutschland erlebt aber eine viel tiefere Rezession als die USA. Viele wissen anscheinend nicht, dass es eine Diskrepanz gibt zwischen dem, was Deutschland macht und sagt“. Der deutsche Finanzminister kritisiere zwar Keynesianismus, aber „zumindest nach Angaben des IWF ist das deutsche Konjunkturpaket erheblich vergleichbar mit dem der USA“. Krugman hat recht.

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