Es gibt zur Zeit zwei Themen, die an den Finanzmärkten für viel Gesprächstoff sorgen und öfters die Gemüter erhitzen. (1) Die anhaltende exzessive Vergütung der Manager von Banken, die direkt staatliches Geld bekommen haben oder indirekt davon profitieren. (2) Das sog. High-Speed Trading oder auf deutsch Hochfrequenz-Handel. Das sind die Flash Orders, die in automatischen Handelssystemen im Hundertstel einer Sekunde abgewickelt werden, wobei der Informationsvorsprung enorme Gewinne auslösen kann. Die Mitglieder solcher Handelsplatformen sind insofern privilegiert, als sie börsenrelevante Nachrichten kurz vor deren Veröffentlichung erhalten und dementsprechend innerhalb von Sekundenbruchteilen Positionen umschichten können. Paul Krugman nimmt heute in seiner Kolumne in The New York Times dazu Stellung und bezeichnet solche Börsengeschäfte „Profite privater Natur“ und „sozial nutzlos“.
Die High-Frequenzy Tradings degradieren wahrscheinlich die Funktion der Aktienmärkte (zur Allokation des Kapitals), bemerkt der Nobelpreisträger dazu. Weil es eine Art Steuer sei, die dem Investor auferlegt wird, der kein Mitglied dieses von superschnellen Computern gesteuerten Handelssystems ist. Krugman hebt die Tatsache hervor, dass die Gelder, die für diese Computer ausgegeben werden, negative Auswirkungen auf den nationalen Wohlstand haben. Man bedenke dabei den rapide steigenden Anteil der Finanzindustrie am BIP im Hinblick auf 30 Jahre davor: Um den Faktor sechs. Die rasant steigenden Einnahmen in der Finanzindustrie haben eine grosse Rolle bei der kräftig anwachsenden Einkommensungleichheit gespielt, fasst Wirtschaftsprofessor zusammen. Krugman begrüsst das am Freitag von der ersten Kammer des US-Kongresses verabschiedete "Gehaltgesetz" als „ein Schritt in die richtige Richtung“. Es reiche aber nicht aus. Krugman fordert daher höhere Steuern auf ausgeleierte Einkommen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen