Schaut man sich die Aktienkursentwicklung an den Börsen an, könnte man meinen, dass die Rezession zu Ende ist. Die minimale Anzahl von Überraschungen, die von Marktteilnehmern als positiv wahrgenommen werden, beflügeln die Aktienpreise. Statt Sommerloch erleben Börsianer Sommerrally. Wie nachhaltig ist aber der Aufwärtstrend an den Aktienmärkten? Was ist im allgemeinen davon zu halten? In einem Interview mit Financial Review, der australischen Zeitung beschreibt Barry Ritholtz die aktuelle Situation so: „Der Panik-Teil des freien Falls ist vorbei. Wir haben jetzt einen Fallschirm aufgemacht. Wir fallen noch, aber in einem angemessenen und kontrollierten Tempo. Den Boden haben wir mit Sicherheit noch nicht erreicht“. Seine kurze Prognose: Im Bankensektor wird es in Zukunft weniger „Leverage“ (Finanzierung mrt Fremdkapital) geben und die Möglichkeiten für schnelle und einfache Gewinne werden geringer. Vielleicht wird es sogar weniger Wettbewerb geben.
Der dramatische Einbruch der Nachfrage hat weltweit zu einem massiven Abbau der Lagerbestände geführt. Die Kapazitätsauslastung ist mangelhaft. Die Kreditklemme hält an. Die Löhne stagnieren. Die Arbeitslosigkeit ist hoch. Die privaten Konsumausgaben machen in den USA rund 70% der Wirtschaftsleistung aus. Nächste Woche werden die aktuellen Daten zum amerikanischen Privatverbrauch veröffentlicht. Ob das hohe Mass an Optimismus gerechtfertigt ist, wird sich zeigen.
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