Der Staatsfonds Norwegens (GPF: Government Pension Fund) hat das Management vollständig gewechselt, nachdem dieses im vergangenen Jahr einen Rekordverlust eingefahren hat. Norwegen hat mit GPF den weltweit drittgrössten Sovereign Wealth Fund (SWF) mit einem Anlagevolumen von 410 Mrd. Dollar. Der Verlust von 633 Mrd. Krone hat den Gewinn aus 12 Jahren ausgelöscht. Im Vorfeld hatte das Management (1) den Aktienanteil von 40 auf 60% erhöht, (2) sich in den Entwicklungsländern engagiert und (3) in Immobilien investiert. Norwegen ist der 5. grösste Öl-Exporteuer und der 2. grösste Erdgas-Exporteur der Welt. Der Staatsfonds leitet die Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft. Im Portfolio des Fonds befinden sich Aktien aus weltweit 8'000 Unternehmen.
Norwegen wurde von der Weltwirtschaftskrise weniger stark erfasst als andere europäische Staaten. Die öffentliche Hand beschäftigt ein Drittel der Arbeitskräfte im Land. Die norwegische Regierung hat das grösste Konjunkturpaket seit mehr als 30 Jahren aufgeschnürt und eine expansive Fiskalpolitik an den Tag gelegt. Der Staat hat kontinuierlich in den Ölsektor investiert, welcher rund ¼ der Gesamtwirtschaftsleistung ausmacht. Die Arbeitslosigkeit, die im Jahr 2011 auf 4,1% ansteigen soll, verläuft relativ niedrig. Die Zinssenkungen kamen den Konsumenten zugute, die im europäischen Vergleich im Verhältnis zum Einkommen relativ hoch verschuldet sind. Die norwegische Zentralbank dürfte im Dezember anfangen, die Zinsen wieder zu straffen.
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