Sonntag, 2. Februar 2014

Einzelhandelsumsatz und Konsumklimaindex

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat am Mittwoch mitgeteilt, dass die Deutschen im Januar weiter in Kauflaune seien.

Wie verlässlich sind aber diese Angabe des Konsumklimanindexes, da die Löhne in Deutschland seit 10 Jahren stagnieren, real sogar sinken? Bemerkenswert ist, dass auch der Ifo-Geschäftsklimaindex Rekordwerte ausweist, während die Volkswirtschaft als Ganzes kaum vom Fleck kommt.

Der Gfk ist einer der schlechtesten Indikatoren aller Zeiten ist, hält Heiner Flassbeck in seinem Blog fest, was auch die Entwicklung des Umsatzes bei den Supermärkten, Warenhäusern und Verbrauchermärkten  im Grunde genommen nahelegt.

Das statistische Bundesamt hat nämlich am Freitag bekannt gegeben, dass der Einzelhandelsumsatz im Dezember in Deutschland laut aktuellen Daten im Vergleich zum Dezember 2012 real um 2,4% zurückgegangen ist.

Im gesamten Jahr setzte der deutsche Einzelhandel (mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren) real 0,1% mehr um als im Jahr 2012 um, wie das Destatis meldet.



Einzelhandelsumsatz 2013 in Deutschland, Graph: Das statistische Bundesamt (destatis)

Ohne Einkommen kein Konsum: Es ist daher absurd, von einem wachsenden Konjunktur-Optimismus zu reden, zumal die Einkommensstiuation sich nicht verbessert hat. Wie der Reallohnindex darauf hindeutet, sind die Reallöhne 2013 zurückgegangen. Die Reallöhne stellen keineswegs eine Stütze für den privaten Verbrauch dar.


Reallöhne in Deutschland rückgängig, Graph: Das statistische Bundesamt (destatis)


Warum suggerieren aber die privaten Konsumklimaindizes, aber auch die öffentliche Bundesagentur für Arbeit genau das Gegenteil, was sich in Wirklichkeit abspielt? Geht es um einen politischen Gefallen für die Bundesregierung? Oder Vertretung einer Ideologie?




Verbraucherstimmung in den EU-Ländern, Graph: ZKB

Laut GfK schätzen die Deutschen die eigenen Einkommensperspektive so gut ein wie seit 13 Jahren nicht mehr. Diese Abbildung ist aber mit äusserster Vorsicht zu geniessen. Die zugrunde liegende Aussage, dass „die Rekordbeschäftigung Raum für steigende Löhne bietet“ ist, nicht anders als eine Illusion. Schliesslich verbreitet der Konsumklimaindex dieselbe Aussage seit mehr als 10 Jahren mit Nachdruck, ohne mit dem Wimper zu zucken.



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