Wer wie die deutsche
Bundesregierung den anderen Ländern im Euro-Raum Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit durch eine Senkung der Lohnstückkosten predigt, ist in weit
stärkerem Mass für die jetzt entstehende Deflation verantwortlich als die EZB,
schreibt Heiner Flassbeck in seinem Blog.
Und er hat vollkommen Recht.
Auch Paul Krugman hat kürzlich in seinem Blog hervorgehoben: Die Löhne in
Deutschland zu erhöhen ist sinnvoller als sie in Südeuropa (via internal devaluation) zu senken.
Rückgang der Löhne in Südeuropa, Graph:
Morgan Stanley
Die EU-Politik ist gescheitert.
Es ist erstens nicht gelungen, das „Vertrauen durch Austerität“ zu steigern.
Und es gelingt zweitens auch nicht, die Wettbewerbsfähigkeit via „interne
Abwertung“ zu erhöhen.
Im Ergebnis fordert die
fehlgeleitete Politik in Europa einen hohen Tribut an Menschenleben.
Inflation versus Produktionslücke
(output gap) in der Eurozone, Graph: Morgan Stanley
Der Anpassungsprozess ist
schmerzhaft träge. Eine revaluation (Anstieg
der relativen Kosten) in Deutschland wäre einfacher zu bewerkstelligen als devaluation im Rest der Eurozone.
Geringe Kapazitätsauslastung in
der Eurozone, Graph: Morgan Stanley
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