Dienstag, 4. Februar 2014

Ohne steigende Löhne gibt es keine Rettung aus der Deflation

Wer wie die deutsche Bundesregierung den anderen Ländern im Euro-Raum Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch eine Senkung der Lohnstückkosten predigt, ist in weit stärkerem Mass für die jetzt entstehende Deflation verantwortlich als die EZB, schreibt Heiner Flassbeck in seinem Blog.

Und er hat vollkommen Recht.

Auch Paul Krugman hat kürzlich in seinem Blog hervorgehoben: Die Löhne in Deutschland zu erhöhen ist sinnvoller als sie in Südeuropa (via internal devaluation) zu senken.




Rückgang der Löhne in Südeuropa, Graph: Morgan Stanley

Die EU-Politik ist gescheitert. Es ist erstens nicht gelungen, das „Vertrauen durch Austerität“ zu steigern. Und es gelingt zweitens auch nicht, die Wettbewerbsfähigkeit via „interne Abwertung“ zu erhöhen.

Im Ergebnis fordert die fehlgeleitete Politik in Europa einen hohen Tribut an Menschenleben.



Inflation versus Produktionslücke (output gap) in der Eurozone, Graph: Morgan Stanley

Der Anpassungsprozess ist schmerzhaft träge. Eine revaluation (Anstieg der relativen Kosten) in Deutschland wäre einfacher zu bewerkstelligen als devaluation im Rest der Eurozone.



Geringe Kapazitätsauslastung in der Eurozone, Graph: Morgan Stanley


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