Die monatliche Inflation betrug
im Euro-Raum im Januar -1,1%.
Jährlich lag sie bei 0.8%. Ein Jahr zuvor hatte sie noch 2,0% betragen. Im
Vergleich zum Dezember 2013 ging die jährliche Inflation in 17 Mitgliedstaaten
zurück, wie eurostat heute mitgeteilt hat.
Die Kern-Inflation im Euro-Raum liefert nun zum ersten Mal einen negativen
Messwert in diesem Ausmass. Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Preisen für
Nahrungsmittel und Energie ist im Januar binnen Monatsfrist um 1,7% zurückgegangen.
Die EZB strebt mittelfristig eine
Inflation von knapp zwei Prozent an und unterbietet damit das eigene
Inflationsziel.
Warum hat die EZB aber den
anhaltenden Preisverfall nicht kommen sehen?
Kern-Inflation im Euro-Raum, Graph: eurostat
Wenn das Bankensystem kaum Kredite
an die private Wirtschaft vergibt, oder die privaten Haushalte keinen Kredit
beantragen, die Geldmenge M3 fällt, und die Löhne in Folge der internen
Abwertung zurückgehen, kann sich der Abschwung nur weiter vertiefen.
Wenn die Einkommensperspektiven sich verschlechtern, kommt der
private Konsum ins Stocken. In Deutschland sind die Löhne 2013 sogar real gefallen.
Wenn auch die Staatsausgaben für Güter
und Dienstleistungen gekürzt werden, kann die EZB diese
Entwicklung im Euro-Raum nicht mehr (paradox of thrift) durch Zinssenkungen wettmachen, da die Zinsen bereits nahe null (zero lower bound) liegen. Das Ergebnis
ist, dass die Wirtschaft schrumpft. Und Unternehmen investieren weniger.
Jährliche Inflation im Euro-Raum,
Graph: eurostat
Wann will die EZB von
unkonventionellen Mitteln der Geldpolitik Gebrauch machen?
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