Die Inflation wird durch
Preisänderungen von Gütern in einem bestimmten Warenkorb abgebildet. Zur
Messung der Inflation (headline inflation)
wird i.d.R. der Verbraucherpreisindex (CPI) herangezogen.
Ein zusätzliches Konzept ist die sog. Kerninflation (core inflation). Die Kerninflationsrate
schliesst die Preise für Lebensmittel und Energie aus der Berechnung von CPI
aus, weil sie stärker schwanken als die anderen Preise.
Zum Konzept der Kerninflation gibt es im Übrigen weitere ergänzende Messwerte wie der getrimmte Mittelwert (trimmed mean
CPI) und Median Konsumenten-Preisindex (median
CPI).
Bemerkenswert ist, dass Japan die Kerninflation-Messung à la
USA Kern-Kern-Inflation (core-core inflation) nennt, wo die
heftig schwankenden Preise für Nahrungsmittel und Energie nicht mit
berücksichtigt werden. Oben darauf haben die Japaner aber auch eine Messung Kerninflation,
in welcher die Preise von Nahrungsmitteln ausgelassen, aber die von Energie
berücksichtigt werden.
Das stiftet natürlich Verwirrung,
wenn in den Medien die japanische Messung von Kern-Inflation mit der im Westen
üblichen Messung von Kern-Inflation gleichgesetzt wird.
Warum ist das alles wichtig? Die
ganze Geschichte hat mit Abenomics zu tun? Die Geldpolitik à la Abenomics scheint einen soliden Erfolg
auszuweisen, wie die aktuellen Daten nahelegen:
Die japanische Inflation klettert
in Richtung 2%. Das ist ein Zeichen,
das darauf hindeutet, dass die Bank of Japan (BoJ) mit dem „glaubwürdig
unverantwortlichen geldpolitischen Kurs“ das Inflationsziel demnächst erreichen
könnte.
Das Problem ist aber, wie Noah Smith in seinem Blog beschreibt, dass die japanische Inflation, die die Menschen
hierzulande betrachten, die Kerninflation ist, nicht die Kern-Kern-Inflation.
Die rosigen Daten, die man sieht,
erfassen auch die Energie-Preise. Und diese sind zuletzt gestiegen, wegen der
Lieferbeschränkungen, die nur Japan betreffen. Gemeint sind die Einschränkungen
der Kernkraft infolge von
Fukushima-Katastrophe.
Das heisst, dass die japanische
Inflation, wenn man die Inflation-Messung in den USA zugrunde legt, nur 0,7% beträgt, also nicht einmal nahe am
Ziel von 2% ist.
Da die Energie-Preise
schwankungsanfällig sind, sollten wir sie ausser Acht lassen, wenn wir die
kurzfristigen Auswirkungen der Geldpolitik analysieren wollen, wie Paul Krugman zuletzt in seinem Blog hervorgehoben hat.
PCE Inflation und PCE Kern Inflation, Graph:
Prof. Paul Krugman
Fazit: Die ganze
Entwicklung zeigt, dass es Abenomics trotz allem schwer fällt, nach einer
langen Zeitperiode von Deflation
eine höhere Inflationserwartung zu erwecken.
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