Die Fed hat Ende 2008 im Sog der
Finanzkrise die kurzfristigen Zinsen auf nahe Null (zero lower bound) gesenkt. Das war nicht genug. Um die
US-Wirtschaft anzukurbeln, hat die Fed als lender
of last resort andere Werkzeuge gesucht, mit dem Ziel, die langfristigen
Zinsen zu lockern.
Ein unkonventionelles Instrument
war dabei die QE-Politik. Mit der mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik (QE=quantitative
easing) hat die US-Notenbank am offenen Markt UST und MBS gekauft.
Ein weiteres neues Werkzeug war
das Versprechen (forward guidance),
die kurzfristigen Zinsen für eine lange Zeit niedrig zu halten. Es war ein
Versuch, die Marktteilnehmer von Niedrigzinsen zu überzeugen.
Im Dezember 2012 belief sich die
US-Arbeitslosigkeit auf 7,8%. Die Fed
hat angekündigt, die kurzfristigen Zinsen nicht zu erhöhen, bis die
Arbeitslosigkeit auf mindestens 6,5% fällt. Die Arbeitslosigkeit beträgt zur
Zeit 6,6%.
Was geschieht nun? Die Fed hat
nicht gesagt, die kurzfristigen Zinsen zu erhöhen, sobald die Arbeitslosenquote
6,5% erreicht. Der geldpolitische Ausschuss
(FOMC) der US-Notenbank hat auf der
Sitzung im Dezember 2013 mitgeteilt, dass die Zinsen sehr niedrig verbleiben
werden, auch nachdem die Arbeitslosenquote unter 6,5% sinkt, v.a. wenn die
projizierte Inflation weiterhin unter 2%
(inflation target) verläuft.
Future Märkte für die Fed Funds Rate, Graph: WSJ Following Guidance
Ben Bernanke, Fed-Chef beschrieb die 6,5% Arbeitslosigkeit als
Punkt, wo die Fed beginnen würde, eine breite Palette von
Arbeitsmarkt-Indikatoren zu überprüfen: Einstellungen, freiwillige
Job-Aufgaben, Stellenangebote, langfristigen Beschäftigung, Löhne usw.
Fed Funds Rate, Erwartungen der
FOMC-Mitglieder, Graph: Morgan
Stanley
Und forward guidance scheint zu
funktionieren, bemerkt David Wessel
in einem lesenswerten Artikel („Fed’s Forward
Guidance is Working“) in WSJ. Woran erkennen wir es? Ein Blick auf die Future Märkte zeigt, dass die
kurzfristigen Zinsen bis Mitte 2015
nahe Null bleiben. Die Fed Funds Rate beträgt derzeit etwa 0,06%.
Effective Fed Funds Rate, Graph: Morgan Stanley
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