In der Schweiz wurden seit Jahresbeginn bisher insgesamt fünf
Geldmarktpapiere mit 3 Monaten Laufzeit ausgegeben. In den fünf Versteigerungen hat sich jeweils in allen Fällen eine negative Rendite ergeben. Das Renditeniveau schwankt zwischen
-0,071% und 0,107%.
Es gingen Gebote im Durchschnitt 4‘900
Mio CHF ein, wobei im Durchschnitt 769 Mio. CHF zugeteilt wurden.
Es fand auch eine Auktion für ein
Papier mit 12 Monaten Laufzeit statt. Das Ergebnis war ebenfalls eine negative Rendite:
-0,054%.
Die Suche nach sicheren, liquiden
und hochwertigen Papiere scheint nicht abzureissen. Auch der Repo Overnight
Satz ist in der Schweiz negativ: -0,03% (SARON).
Schweizer Zinsstrukturkurve
Geldmarktpapiere in CHF, Graph:SIX
Swiss Exchange
Wenn die Investoren negative
Realrenditen in Kauf nehmen, bedeutet es, dass sie erwarten, dass andere
riskante Vermögenswerte im Durchschnitt keine bessere Rendite liefern können.
Das Risiko des
Nominalwertverlustes veranlasst Investoren, nach wie vor an sicheren Anlagemöglichkeiten
festzuhalten, was natürlich auf für Papiere mit längerer Laufzeit gilt.
Die Realrendite der
US-Staatsanleihen mit 5 Jahren (TIPS, inflationsgeschützte Anleihen) ist beispielsweise
seit einigen Jahren negativ (aktuell: -0,67%).
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erwartet für 2014 eine Inflationsrate von 0,2%, nach -0,2% im vergangenen
Jahr. Die SNB hat erstens die Preisstabilität zu gewährleisten und zweitens
dabei der konjunkturellen Entwicklung Rechnung zu tragen. Die Preisstabilität
versteht die SNB als lender of last
resort so, dass weder Deflations- noch Inflationsgefahr entstehen darf.
PS: (eine technische
Fussnote)
Die eidgenössische
Finanzverwaltung (EFV) akzeptiert
seit dem 18. August 2011 auch Angebote mit einem Preis über 100%, wodurch sich
nun auch negative Auktionsrenditen ergeben.
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