Greg Mankiw nimmt in einem wunderlichen Artikel („Yes, the Wealth Can be Deserving“) am
Sonntag in NYTimes die 1% in Schutz.
Der an der Harvard University lehrende Wirtschaftsprofessor beschwört sogar
die starke Rolle des Glücks im finanziellen Sinne, um zu argumentieren, dass
die vermögenden Menschen es verdienen, was sie haben. Das grosse Geld sei zudem
die Belohnung für aussergewöhnliche Fähigkeiten und harte Arbeit, was im Grunde
genommen nichts anderes als ein krasser Widerspruch ist.
Wie auch immer: Mankiw beginnt
mit Robert Downey Jr. Der Hollywood-Star und Iron Man-Darsteller verdiene
angeblich 50 Mio. USD pro Film. Ohne in Frage zu stellen, wie gut der
Akteur talentiert ist, bemerkt Dean Baker
in seinem Blog dazu, dass das Ganze, was Mankiw
beschreibt, nicht unbedingt mit Talent und der harten Arbeit zu tun hat. Entscheidend
ist die Struktur der Wirtschaft (weitere Stichworte: Technologie und
Globalisierung).
Es gab im Verlauf der Jahre viele Akteure, die grosse Leistungen für viel weniger Geld erbracht haben. Wie kommt es aber, dass Downey Jr heute viel mehr verdient als ein grossartiger Akteur vor 50, 60 oder 70 Jahren?
Der Grund, warum Downey so hohe
Gehaltsschecks in Anspruch nehmen kann, ist im Wesentlichen die Regelung der
Urheberrechte (copyrights), die in
den USA im Verlauf der Zeit von 28 auf 95 Jahre ausgestreckt und weiter gestärkt
worden sind.
Auch die Durchsetzung der Geltung
der Urheberrechte wurde in den vergangenen Jahren nach und nach erhöht, wo die Benutzung
von nicht-autorisierten Kopien des urheberrechtlich geschützten Materials im
Internet mit imposanten Geldbussen belegt werden.
Es ist die staatliche Regulierung in Form von Copyright-Monopolen,
die den Schauspieler heute in die Lage versetzt, so viel Geld pro Film zu
kassieren, erklärt Baker.
Ja, eine Handvoll Medien-Stars verdienen
eine Menge Geld. Aber sie machen nur einen trivialen Teil der Geschichte aus, unterstreicht Paul Krugman in seinem Blog dazu.
Der Oberrang der
Einkommensverteilung gehört überwiegend Führungskräften der einen oder anderen
Art (wie z.B. Unternehmen, Finanz-Leute, Immobilien-Spezialisten und
Rechtsanwälte). Und nicht einmal die grössten Namen in den Medien sind die
echten Spieler.
Die best-bezahlten Hedge-Fonds Manager und Trader verdienten im
Jahr 2012 im Durchschnitt mehr als 400 Mio. USD, erinnert Krugman.
Der an der Princeton University lehrende Wirtschaftsprofessor ist aber aufgebracht:
Lebt Mankiw seit 2006 in einer Höhle? Wir erleben mittlerweile das siebte Jahr
des wirtschaftlichen Einbruchs, den die Wall Street uns eingebrockt hat.
Der Zauberer-Job an Wall Street ist
grösstenteils aus der Leitung des Geldes in eine reale Immobilien-Blase
bestanden, flankiert von einem phantasievollen Financial Engineering, mit der Absicht, um eine Illusion über
sichere Investitionen zu schaffen, so Krugman. Die berechtigte Frage ist im
Übrigen, ob die Hedge Funds im Besonderen Wert vernichten?
Fazit: Wenn man sich aber auf
die Wölfe an der Wall Street beruft (es sind eher Gordon Gekko als Iron Man), um
die extreme Ungleichheit zu rechtfertigen, wie Mankiw es tut, dann ist man in
der Tat bedauernswert.
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