Mittwoch, 19. Februar 2014

China verkauft US-Staatsanleihen

Aus den aktuellen TIC-Daten (Treasury International Capital), die das amerikanische Finanzministerium am Dienstag veröffentlicht hat, geht hervor, dass China im Dezember US-Staatspapiere in Höhe von 47,8 Mrd. USD verkauft hat.

Allerdings entfällt davon nur 4,7 Mrd. USD auf die langfristigen US-Treasury Bonds. Der Rest betrifft die kurzfristigen US-Wertpapiere.

China hat seit zwei Jahren nicht mehr so viele US-Staatspapiere in einem Monat verkauft. Die Frage, ob es mit dem Tapering-Prozess zu tun hat, bleibt aber offen. Denn die Nachfrage nach US-Staatsanleihen, die weltweit als liquide, sicher und hochwertig gelten, reisst in Abwesenheit von Inflationsgefahr nicht ab.

Fast die Hälfte der handelbaren ausstehenden US-Schuldtitel werden per Ende Dezember 2013 von ausländischen Investoren gehalten. Der gesamte Bestand der ausländischen Investoren an US-Staatspapieren ist im vergangenen Jahr trotz Tapering-Debatte weiter angestiegen (+4%).




Renditekurve der US-Staatspapiere, Graph: US-Schatzamt (US Departement of the Treasury)
Die obere Kurve gibt die nominalen Werte an.
Die untere Kurve repräsentiert die realen Werte.




Top-Verkäufer von US-Staatsanleihen im Dezember 2013 nach Ländern, Graph: Morgan Stanley


Der Beschluss der US-Notenbank, die Ankäufe von Staatsanleihen am offenen Markt nach und nach zurückzufahren (tapering) hängt zwar wie Damoklesschwert über dem Anleihe-Markt. Aber das Ende der Anleihe-Käufe bedeutet nicht automatisch die erste Zinserhöhung.




Top-Verkäufer von US-Staatsanleihen im Dezember 2013, Graph: Morgan Stanley


Was wären aber die Konsequenzen, falls China tatsächlich beschliessen sollte, weniger US-Staatsanleihen zu kaufen? Die US-Wirtschaft würde davon profitieren. Warum? Weil der US-Dollar sich abwerten würde, was dem US-Export-Geschäft zu Gute käme. Deswegen liegt es Japan nicht daran, wenn China massiv JGB kauft, weil damit Yen-Aufwertung einher gehen würde.

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