Hedge Fonds unterliegen keinen Anlagerichtlinien. Erlaubt
sind alle Formen der Kapitalanlage. Da sie unterschiedliche Anlagestrategien
verfolgen und mittels Fremdfinanzierung überdurchschnittliche Renditen
versprechen, verlangen sie auch hohe
Gebühren.
Hapert es mit der Performance, ist es offensichtlich
nicht schwer, schnell in Rage zu geraten. Es sind aber nicht die Investoren,
sondern die alten, namhaften Manager von Hedge Fonds, die an die Decke gehen. Wie
Joe Weisenthal in Business Insider berichtet, richtet sich der Wutanfall gegen die US-Notenbank bzw.
gegen den Chef der Fed: „Viele Big Guys hassen Ben Bernanke“. Stanley Druckenmiller nennt die Fed-Politik „völlig unerhöht und unangemessen“. Paul Singer redet davon, dass Bernanke das
Sozialgefüge zerstöre.
Warum? Mark Dow
bemerkt, dass einige Hedge Fonds Mangager von der Geldpolitik nichts verstehen
und daher denken, dass Bernanke alles falsch mache. Was sie erwarten, ist ein
Einsturz des Marktes, damit sie selbst aufräumen können.
Das Getöse ist durch nichts zu rechtfertigen. Die Fed
macht schliesslich ihren Job. Wenn die Arbeitslosigkeit hoch und die Inflation
niedrig ist, senkt sie die Zinsen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die
Arbeitslosigkeit ist heute extrem hoch und die Inflation verläuft unterhalb der
Zielmarke der Fed.
Das Lehrbuch sagt, was zu tun ist, wenn die Zinsen
nahe null liegen (zero lower bound):
mengenmässige Lockerung der Geldpolitik (QE: quantitative easing). Es ist also die wirtschaftliche Situation,
die radikal ist, nicht die von der Fed verfolgte Geldpolitik, wie Paul Krugman
in seinem Blog hervorhebt. Aus welchem Grund auch immer sind die alten Hedge
Fonds Manager tendenziell Goldbugs und vertreten Hyperinflation-Fantasien.
Überschussreserven der Geschäftsbanken bei der Fed
versus Kerninflation, Graph: Matthew
O’ Brien in The Atlantic
Matthew O’Brien meint dazu, dass die Jungs von Hedge Fonds Bernankes Geldpolitik in Frage stellen, weil sie das IS-LM-Modell hassen. Es ist
bemerkenswert, dass Hedge Fonds Manager wie Druckenmiller
und Singer seit
Jahren vor einer Bond-Blase warnen und vergeblich darauf warten. Womit die Bond-Bubble-Guys
heute konfrontiert sind, ist das sog. „widow maker“ Geschäft, wie die Investoren
mit japanischen Staatsanleihen es einst erlebt haben.
Die fiscal-doom investment-Strategie der Hedge Fonds ist kläglich
gescheitert, weshalb die Performance miserabel ist. Die Manager weigern sich
aber wider besseren Wissens, über ihre Fehlschlüsse im Hinblick auf die
Makroökonomie nachzudenken. Stattdessen beschweren sie sich über angebliche
Rätsel an den Finanzmärkten und verfluchen Wirtschaftsprofessoren mit Bart
an der Princeton University, was Investoren nur weitere Verluste einbringt.
Auch die Aussage von Wolfgang Schäuble, dem deutschen
Finanzminister von heute, dass die Geldspritzen der Notenbanken „kritische Probleme“
auslösen, in diesem Zusammenhang zu betrachten. Die Warnung vor Inflation hat
keine wissenschaftliche Basis. Sie reflektiert eine ökonomische Weltanschauung.
Die Austeritätspolitik in Europa war nicht notwendig, um die Märkte
zufrieden zu stellen. Wie Paul de Grauwe argumentiert,
ist es ein Sicherheitsnetz aus Liquidität durch die EZB, die heute in Europa
wie ein Wunder wirkt.
Fazit: Nuts! You can not short the IS-LM model!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen