Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im Vorjahr
die Währungsreserven um 171 Mrd. CHF auf 485 Mrd. CHF
erhöht. Der grösste Teil des Anstiegs ist auf Devisenkäufe zurückzuführen.
Die Anleiheporfolios der Devisenanlagen und der Frankenanleihen
enthielten Ende 2012 Anleihen von Staaten und staatsnahen Instituten,
surpranationalen Organisationen, lokalen Gebietskörperschaften,
Finanzinstituten und übrigen Unternehmen, wie die SNB im „Geschäftsbericht,
2012 Rechenschaftsbericht“ mitteilt.
Ein Teil der Devisenanlagen war auf Konten
ausländischer Zentralbanken und bei der Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich platziert.
Die SNB hat am Dienstag im Rahmen der Bekanntgabe des
Zwischenberichts per 31. März 2013 zudem mitgeteilt, dass der Anteil der Aktien an
Devisenanlagen im ersten Quartal 2013 von 12% auf 15% gestiegen ist.
Die SNB unterstreicht im Geschäftsbericht 2012 am Mindestkurs von 1,20 CHF pro EUR entschlossen
festzuhalten. Der am 6. September 2011 festgelegte Mindestkurs dient dazu, die Kosten der Störungen, die
im Anschluss der Finanzkrise von 2008 entstanden sind, für die Schweizer
Wirtschaft abzuwenden. Die SNB hat sogar im Dezember ein Büro in Singapure eröffnet, um den Mindestkurs
gegenüber dem Euro rund um die Uhr durchzusetzen.
Deflation in der Schweiz wird durch fallende Preise im
Ausland angetrieben, Graph: Morgan
Stanley
Da die Inflation in der Schweiz seit 18 Monaten in Folge einen
negativen Wert aufweist, hat die SNB allen Grund, den Mindestkurs weiter zu
verteidigen. Die SNB kann daher die mengenmässige Lockerung der Geldpolitik (QE: quantitative easing) weiter fortsetzen, ohne einen
kräftigen Anstieg der Inflation zu befürchten.
Und die SNB greift zugleich auf makroprudentielle Politik (CCB) zurück, um die Ungleichgewichte am Immobilienmarkt
zu bekämpfen.
Die Frage, die sich vor diesem Hintergrund am Markt
stellt, ist, ob der Schweizer Franken nun als Funding Currency an Attraktivität gewinnt, d.h. als
eine Währung, die für Carry-Trade
Geschäfte umgetauscht wird, v.a. zumal die SNB keinen Anlass für Zweifel zu
ihrer Glaubwürdigkeit gibt.
Steht also ein Wandel bevor? Franken einst als safe-haven currency nun als funding
currency?
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