Donnerstag, 23. Mai 2013

Fed warnt vor einer verfrühten Straffung der Geldpolitik


Die expansive Geldpolitik wird fortgesetzt. Fed-Chef Ben Bernanke hat gestern vor dem US-Kongress gesagt, dass der Kauf von Staatsanleihen und Hypothekarpapieren (zur Zeit 85 Mrd. $ pro Monat) erhöht oder gedrosselt werden können. Es kommt darauf an, wie sich der Arbeitsmarkt entwickelt. Die US-Wirtschaft schreitet zwar in einem gemässigten Tempo fort. Aber die konjunkturellen Risiken sind laut dem Protokoll der letzten Fed-Sitzung vom 30. April nach wie vor nach unten gerichtet.

Bernanke hütet sich vor einer verfrühten Straffung der Geldpolitik. Die Verringerung der Wertschriftenkäufe im Rahmen der mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik (QE: quantitative easing) hängt von dem weiteren Verlauf der Konjunkturdaten ab.

An den Finanzmärkten ist aber plötzlich der Eindruck entstanden, als ob das Ende der QE-Politik unmittelbar bevorstünde. Der Dow Jones Index drehte gestern sofort ins Minus. Und die Aktienkurse rutschen heute morgen auch in Europa ab.

Vor diesem Hintergrund lohnt es sich, in Erinnerung zu rufen, wie die US-Notenbank die Ausstieg-Strategie beschreibt. Die Fed will dazu in einem ersten Schritt die Erträge aus den Wertschriften nicht mehr wieder investieren. Zweitens will die Fed die Zinsen (fed funds rates) erhöhen. Und einem dritten Schritt will die Fed die  Hypothekenpapiere verkaufen,und zwar schrittweise.

Die Fed hat die Grundsätze für den Ausstieg aus der QE-Politik im Juni 2011 auf der eigenen Home Page dargelegt. Die Fed orientiert sich dabei nicht an einem Auslöser (trigger), sondern an einem Schwellenwert (threshold), was die Angelegenheit im Hinblick auf das Timing etwas erschwert. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum gestern im Markt eine „Unsicherheit“ aufgekommen ist.

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