Die israelische Zentralbank (BoI) hat heute auf einer nicht-regulären Sitzung die Zinsen um 25 Basispunkte (d.h. 0,25%) auf 1,50% gesenkt. Zugleich hat der geldpolitische Ausschuss der BoI einen Kaufplan für Devisen am Markt angekündigt, um die Landeswährung vor einer übermässigen Aufwertung zu schützen.
Die BoI begründet die Zinssenkung mit dem Hinweis
auf die weitere Aufwertung des Schekels, die Berücksichtigung der Aufnahme der
Gas-Produktion aus dem Tamar-Gebiet , die Zinssenkung durch die EZB, die
anhaltenden QE-Politik in den
fortentwickelten Volkswirtschaften und die Abwärtskorrektur der weltweiten Wachstumsprognosen.
Der Schekel hat sich im
vergangenen Monat gemessen an effektiven Wechselkursen um 2,4% und in den vergangenen drei Monaten um 5,4% aufgewertet. Die BoI
betont, dass die israelische Landeswährung gegenüber dem US-Dollar und dem Euro
im Vergleich mit anderen Währungen stärker an Wert gewonnen hat. Der Trend der
Aufwertung sei auch von der Aufnahme der Gas-Produktion im Tamar-Gasfeld
beeinflusst worden.
Die BoI will deswegen noch in
diesem Jahr anfangen, Devisen im Markt gegen den Schekel zu kaufen, um die
negativen Auswirkungen, die aus der Gas-Produktion ausgehen, auf die
Landeswährung auszugleichen.
Israel, Inflation, Graph: Morgan Stanley
Die Inflation dürfte weiterhin unterhalb
der Mitte des Zielbandes verlaufen und auch im kommenden Jahr voraussichtlich
in diesem Bereich verbleiben.
Die BoI vertritt zudem die
Ansicht, dass die vergangenen geldpolitischen Massnahmen die Auswirkungen der
lockeren Geldpolitik auf den Immobilienmarkt dämpfen, sodass mit dem Kauf von
Devisen die negativen Effekte (auf die israelische Wirtschaft) durch die
Gas-Produktion, welche eine Verbesserung der Leistungsbilanz verursacht, was als
„Dutch disease“ (holländische Krankheit) bekannt ist, ausgeglichen werden können.
Die Bank of Israel will bis Ende
Jahr etwa 2,1 Mrd. $ auf dem
Devisenmarkt kaufen. Das Kaufprogramm werde einer Prüfung unterzogen, sobald
der geplante Staatsfonds (sovereign
wealth fund) voraussichtlich 2018 die Arbeit aufnimmt.
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