Blasen
können schlecht für das finanzielle Befinden sein und aber auch schlecht für
die Stabilität der Wirtschaft, schreibt Paul
Krugman in seiner lesenswerten Kolumne („Bernanke, Blower of Bubbles?“) am Freitag in NYTimes. Wenn also Leute über Blasen reden, sollten wir über die Behauptungen nachdenken,
sie nicht einfach verächtlich abtun, wie viele selbsternannte Experten auf
Warnungen im Hinblick auf den Immobilienmarkt reagiert haben, erklärt der an
der University of Princeton lehrende
Wirtschaftsprofessor.
Und
es gibt derzeit viel Gerede über Bubbles. Vieles
davon betrifft die angebliche Blase auf dem Anleihemarkt. Aber auch der Anstieg
des Dow Jones Indexes hat Befürchtungen über eine Aktien-Blase ausgelöst.
Haben
wir also eine grosse Bond-Blase und/oder eine
Aktien-Blase? Was die Anleihen angeht, ist die Antwort laut Krugman definitiv nein.
Aber auch in Sachen Aktien glaubt der Träger des Wirtschaftsnobelpreises nicht
an eine Blase, obwohl er einschränkt, dass er sich dabei nicht ganz sicher sei.
Warum wird aber zur Zeit über eine Anleihe-Blase geredet? Zum Teil reflektiert
die Diskussion die korrekte Betrachtung
der historisch niedrigen Zinsen. Man muss aber dabei bedenken, dass auch
die Wirtschaft sich in einem besonders schrecklichen Zustand befindet. Die
gewöhnlichen Regeln darüber, was ein angemessenes Niveau für die Zinsen
ausmacht, greifen heute zu kurz.
Es
gibt auch ein weiteres Element von Wunschdenken hierbei, argumentiert Krugman.
Aus welchem Grund auch immer entwickelten manche Leute in der Finanzbranche
einen tiefen Hass für Ben Bernanke. Wie es sich herausstellt, werden bärtige
Princeton-Professoren nicht als gute Grundlage für Anlagestrategien betrachtet, beschreibt Krugman
amüsant.
Was
ist aber mit Aktien? Die wichtigsten Aktien-Indizes notieren heute höher als
Ende der 1990er Jahre, was ja ominös klingt. Es ist aber weniger ominös, wenn
man vor Augen führt, dass Unternehmensgewinne heute mehr als zwei und ein halb mal höher sind als die
Blase der 1990er Jahre platzte. Während also die Renditen der festverzinslichen
Papiere so niedrig sind, ist zu erwarten, dass die Investoren in Aktien
flüchten, und die Aktienpreise höher treiben.
Alles
in allem hält Krugman die Argumentation zu Gunsten einer Blase im Aktien- oder
insbesondere im Anleihemarkt für zu schwach. Und auf die Schlussfolgerung kommt
es an, was die Investment-Strategie betrifft. E
Eine wichtige Implikation
in der Rherotik der Bubble-Debatte ist die Forderung, dass Bernanke und seine
Kollegen endlich damit aufhören, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen: sie müssen
ihre Bemühungen sofort beenden, um die Wirtschaft anzukurbeln. Sonst passieren
ganz schlimme Sachen.
Es gibt keinen Grund, an ein Problem in Bezug auf irgendeine
Blase zu glauben, unterstreicht Krugman als Fazit. Vorrang
hat die Aufgabe, für die arbeitslosen Menschen einen Arbeitsplatz zu besorgen.
Bernanke sollte die“ babbling barrons of
bubbleism“ („labernde Barone über Bubble-Kunde“) einfach beiseite schieben
und seinen Job machen, so Krugman.
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