Die Interbank-Zinssätze entlang der EONIA (Euro OverNight Index Average) Kurve sind in der vergangenen Woche für die Laufzeiten von 1 und 3 Monaten kurz unter minus 20
Basispunkte gerutscht, was auf eine Zinssenkung hindeutet, wenn man das ganze
Marktumfeld in Bezug auf das Verhältnis zwischen der Überschussliquidität und
EONIA mit berücksichtigt.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die EZB ihr Inflationsziel von 2% seit
Februar 2013 verfehlt bzw. unterbietet (Aug: 0,1%). Es gibt im Angesicht der anhaltenden Folgewirkungen der
Finanzkrise von 2008 gute Gründe, zu denken, dass der von der EZB (aber auch von der Fed) avisierte Zielwert von 2% zu
niedrig ist.
Anders als in den USA sieht die Situation in Europa aber v.a. wegen der schrumpfenden Erwerbsbevölkerung besonders kritisch aus, so
ähnlich wie in Japan.
Das Risiko, mit einem Zielwert von 2% (rasch) auf der
Nullzins-Grenze (lower zero bound) zu
landen ist eindeutig viel höher als wenn man einen Zielwert von z.B. 3% oder 4%.
Märkte sagen eine Einlagensatz-Senkung für die
Eurozone voraus, Graph: Morgan Stanley
Der EUR bleibt eine Katastrophe in Zeitlupe, wie
Paul Krugman es treffend zum Ausdruck bringt, trotz aller Rufe, dass ein
bisschen Wachstum hier und dort in der Eurozone alles Leid irgendwie
rechtfertige.
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