Spaniens Wirtschaft berappelt sich wieder. Die
Wirtschaft hat vom ersten zum zweiten Quartal 2015 um 1% zulegt. Die auf eine
schwere Rezession folgende Erholung der Wirtschaft wird nun in manchen Kreisen
als Erfolg der Austeritätspolitik gefeiert.
Spanien profitiert zweifelsohne von der lockeren
Geldpolitik der EZB. Aber die Arbeitslosigkeit bleibt mit 23% nach wie vor
extrem hoch. Doch behaupten Ikonen des harten Sparkurses, dass die Gegner der
Austeritätspolitik damit falsch liegen: die “fiscal austerity hat Erfolg”.
Was ist aber hierbei unter “Erfolg” zu verstehen?
Die Ökonomen, die mit Hinweis auf Keynes, die Austeritätspolitik mitten in einer
schwer angeschlagenen Wirtschaft in der Eurozone zurückwiesen, begründeten
ihren Standpunkt von Anfang an mit der Beschreibung des internal devaluation-Prozesses, wie Paul Krugman
in seinem Blog in NYTimes mit der folgenden Abbildung unterstreicht.
Spaniens Wirtschaftswachstum, Graph: Paul Krugman in NYTimes
Die europäische Krise hat Spanien so stark
zurückgeworfen, dass die Wirtschaft selbst nach der jüngsten Erholung unter dem
Trend Vorkrisenniveau bleibt.
Auch wenn die wirtschaftliche Erholung sich mit
dem gegenwärtigen Tempo fortsetzen würde, würde es viele Jahre in Anspruch
nehmen, bis der verlorene Boden wieder zurückgewonnen werden kann, erklärt der
am Graduierten Zentrum der City
University New York (CUNY) forschende Wirtschaftsprofessor.
Ist das die Rechtfertigung der Austeritätspolitik?
Die Theorie der Standard-Makroökonomie sagt, dass
die schrittweise erfolgende Deflation
die Wettbewerbsfähigkeit erhöht und zu einer Erholung der Wirtschaft in Richtung
Vollbeschäftigung führt, was (aber) einen Zeitraum von Wirtschaftswachstum über
dem gewöhnlichen Niveau impliziert, genauso wie einen Zeitraum von Export über
dem normalen Niveau.
Das heisst, dass die Gegner des harschen Sparkurses
im Grunde genommen nicht den Ansatz der Austeritätspolitik widerlegten, sondern
zeigten, was das ökonomische Modell voraussagt.
Der Punkt ist jedoch, dass es eine verdammt lange Zeit dauert, bis die Erholung kommt; ein Weg mit massivem Leiden.
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