In der Eurozone kann von einer wirtschaftlichen
Erholung noch immer keine Rede sein.
Wie in der folgenden Abbildung deutlich zu sehen
ist, kommt die Binnennachfrage kaum von Fleck. Aufgrund der vorherrschenden Politik
der internal devaluation ist es nicht verwunderlich, dass die Binnennachfrage weiterhin unter dem Niveau von 2008-2009, dem Ausbruch der Krise verläuft.
Die Ausgaben des Privatsektors sind nach wie vor
sehr gering, was wegen der sich verschlechternden Einkommenssituation eines
der grössten Probleme in der Eurozone darstellt.
Das neoliberale Handelsblatt
aus Düsseldorf mokiert sich unverfroren über Paul Krugman. Aber es ist ein Faktum, dass gerade diejenigen Ökonomen,
die sich auf Keynes stützten,
bereits 2009 voraussagten, dass, solange die Wirtschaft schwer angeschlagen
ist,
(1) selbst ein enormer Anstieg der Notenbankgeldmenge
(monetary base) nicht zu einem
Anstieg der Inflation führt,
Reale Binnennachfrage im Vergleich USA versus
Eurozone, Graph: Peter Praet, ECB, in:
“The low interest rate environment in the
euro area”, Sept 10, 2015
(2) auch ein hohes Haushaltsdefizit die Zinsen nicht
in die Höhe schnellen liesse,
und
(3) fiskalpolitische Austerität kontraktiv wirkt, nicht
expansiv.
Alle diese drei Prognosen sind eingetroffen. Doch weigern sich die verantwortlichen Entscheidungsträger in Europa die harsche Gürtel-enger-schnallen-Politik aufzugeben.
Gefordert wären Mehrausgaben (expansive Fiskalpolitik), die Deflationsgefahr abzuwehren und die Wirtschaft anzukurbeln, während Unternehmen sich mit Investitionen (angesichts der schlechten Umsatzaussichten) zurückhalten und die privaten Haushalte kaum Geld zum Ausgeben haben.
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