Freitag, 18. September 2015

SNB und die Macht der Negativzinsen

Die SNB hat am Donnerstag die Geldpolitik unverändert belassen.

Das Zielband für den 3-Monats-Libor bleibt bei -1,25% bis -0.25% unverändert. Auch der Zinssatz auf Sichteinlagen bei der Nationalbank beträgt unverändert -0,75%.

Bereits im ersten Absatz der schriftlich verteilten Presseerklärung betont die SNB, dass sie bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv bleibt und der Franken insgesamt immer noch deutlich überbewertet ist.

Die SNB hat zugleich die neue Inflationsprognose bekanntgegeben. Für das laufende Jahr wurde die Prognose um 0,2% zurückgestellt. Auch für das Jahr 2016 hat die SNB ihre Vorhersage um 0,10% nach unten korrigiert. Ab heute gelten demnach die folgenden Werte:

2015: -1,2%
2016: -0,5%
2017: +0,4%




EUR/CHF Wechselkurs; CHF-Aufwertung gegenüber dem EUR beträgt seit Jahresbegin 10%, Graph: Bloomberg





Inflation forecast of the SNB from September, Graph: SNB, Sept 17, 2015


Thomas Jordan hat in einem Radio-Interview mit SRF gesagt, dass drei Faktoren im Wesentlichen für die gegenwärtige Schwäche des Schweizer Franken verantwortlich sind:

(1) Negativzinsen,

(2) Bereitschaft der SNB, am Devisenmarkt zu intervenieren,

(3) Griechenland-Krise; dank der Einigung auf ein neues Hilfsprogramm wurden die Sorgen um eine Zuspitzung einer Staatsschuldenkrise vorerst beruhigt.


EUR CHF Wechselkurs bewegt sich mit Rendite-Differenzen, Graph: Morgan Stanley


EUR/CHF Wechselkurs bewegt sich seit kurzer Zeit mit den Rendite-Differenzen zwischen den entsprechenden Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit, denominiert in EUR und CHF. 

Es ist der SNB offenbar gelungen, den Negativzins bis auf die 10 Jahre entlang der Ertragskurve durchschlagen zu lassen. Das ist die Macht des Negativzinses, wie Analysten von Morgan Stanley beschreiben.

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