In der Schweiz ist die Arbeitslosenquote im August
auf 3,2% gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Arbeitslosigkeit um 8’549 Personen (d.h. +6,7%) erhöht.
Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-jährige) hat
im Berichtsmonat auf 20’559 massiv zugenommen: +19,7%. Die Zahl der Personen,
die im Juni ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung verloren haben, beläuft sich
auf 3’729.
Die Schweiz betrifft völliges Neuland? Die Frage
ist berechtigt angesichts der Überbewertung des CHF, der vorherrschenden Deflationsgefahr und
der Negativzinsen.
Kein Wunder, dass auch die Nachfrage nach Bargeld in diesem
Umfeld ansteigt, vor allem seit der Bekanntgabe der Negativzinsen durch die SNB
im Dezember 2014 auf Guthaben auf Girokonten.
Die Hortung von Cash in einer schwer angeschlagenen
Wirtschaft ist kein gutes Zeichen, weil dadurch das Faktum unterstrichen wird,
dass nicht einmal eine Deflation per Definition vorliegen muss, um sich zu
vergegenwärtigen, wie rasche die Situation sich verschlimmert, wenn unmittelbar eine debt-deflation
Gefahr droht.
Starke Nachfrage nach Bargeld (CHF 1’000 Banknoten
im Umlauf), Graph: Credit Suisse in:
Monitor Switzerland “Swiss Economy in Limbo”, June 2015
Im Allgemeinen gibt es aber zwei Aspekte, die von
Bedeutung sind. Erstes: Wo genau ist die Nullzins-Grenze? Die Nullzins-Grenze ist nicht gleich null, weil die Lagerung und Sicherung von Bargeld (cash) etwas kostet.
Das heisst, ab welchem Niveau von Negativzinsen die Menschen beginnen, das Geld unter die Matratze zu bringen statt an die Bank? Eine
Antwort liefern Cecchetti und Schoenholtz. Und zweitens: Ob die Negativzinsen die
Finanzstabilität beeinträchtigen?
Schweizer Franken Wechselkursveränderungen; im
August (der blaue Balken) und seit Jahresbeginn (der rote Balken), Graph: ZKB
In der Schweiz sind 1’000 CHF Banknoten im Wert von
rund 41,8bn CHF im Umlauf. Die Summe, auf die SNB mit Negativzinsen
abzielt, beträgt rund 160 Mrd. CHF, um die Attraktivität von Schweizer Franken
zu senken. SNB’s Ziel dürfte daher in dieser Grössenordnung wegen der wachsenden Nachfrage nach 1’000
CHF nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand nicht untergraben werden.
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