Montag, 28. September 2015

Banken und CHF gemessen am REER

Wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist, lag der Schweizer Franken (CHF) gemessen am REER (Real Effective Exchange Rate) im Juli 2007 um rund 7% unter dem 10-Jahres-Durchschnitt.

Heute notiert der CHF ganz im Gegenteil um 17% über dem Durchschnitt, wie das FX Team von Morgan Stanley in einer letzte Woche präsentierten Analyse hervorhebt.

Vor dem Beginn der Rally in den vergangenen sieben Jahren war also der Franken unterbewertet. Bemerkenswert ist zugleich die rasche Ausweitung der Bilanzsumme der Banken von 2002 bis 2007.

Am Mittelpunkt der Bilanzverlängerung stand der anhaltende Ankauf von ausländischen Finanzanlagen, wegen der höheren Rendite-Perspektiven, was gleichzeitig die CHF-Schwäche unterstützte.



Schweizer Franken (CHF) wird nahe an historisch Höchstwerten gehandelt, Graph: Morgan Stanley


Zu Beginn der Finanzkrise von 2008 machte die gesamte Bilanzsumme der Banken über 600% des BIP der Schweiz aus. Für die Schweizer Regierung war das systemische Risiko im Banken-Sektor so hoch, dass keine glaubwürdige Garantie geliefert werden konnte.

Bilanzkürzung war daher erforderlich: 2011 ist das besagte Verhältnis auf 450% des BIP zurückgefallen. Die Banken waren gezwungen, Anlagen aus dem Ausland wieder zurückzuführen, in den CHF, womit die Unterbewertung sich schrittweise in eine Überbewertung wandelte.



Bilanzsumme der Schweizer Banken und Wechselkurs-Entwicklung des Schweizer Franken (CHF), Graph: Morgan Stanley



PS:

REER gibt den gewichteten Durchschnitt der Währung eines Landes in Bezug auf einen Index oder einen Korb bestehend aus anderen wichtigen Währungen an, und zwar angepasst um die Auswirkungen der Inflation.



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