Felix Salmon zeigt in seinem Blog aufgrund der folgenden Abbildung, wie lender of last resort funktioniert.
Es sind insgesamt drei Linien zu betrachten:
Die schwarze Kurve zeigt die Marktkapitalisierung von Morgan Stanley. Der Börsenwert der US-Investmentbank nähert sich in Richtung 40 Mrd. $ Bereich. Aber dann kommt es zu einem Einbruch, was im November 2008 einen Wert von 9,8 Mrd. $ verzeichnet.
Die orangefarbene Kurve ist die Summe, die Morgan Stanley der US-Notenbank an einem bestimmten Tag schuldet: Ein Betrag, der Ende September 2009 auf 107 Mrd. $ geklettert ist.
Die rote Kurve zeigt das Verhältnis zwischen den beiden Werten an. Das heisst, Morgan Stanleys Schulden an die Fed als Prozentsatz der Marktkapitalisierung des Finanzunternehmens. Die Quote ist im Oktober auf einen Spitzenwert von 750% hochgeschnellt.
Wenn die EZB eine Liquiditätskrise abwenden will, liefert diese Abbildung ein ernüchterndes Indiz dafür, wie weit die EZB gehen und wie schnell sie handeln müsste, hält Felix fest.
Lender of Last Resort-Fazilität, Graph: Bloomberg via Felix Salmon
Am 16. September 2008 beliefen sich Morgan Stanleys Schulden bei der Fed auf 21,5 Mrd. $. Am nächsten Tag hat sich die Summe auf 40,5 Mrd. $ verdoppelt. Und 8 Tage später kletterten die Schulden der US-Investmentbank bei der Fed auf 107 Mrd. $. Die Fed hat nicht geblinzelt, beschreibt Felix und hat weiter Kredite vergeben, so viel wie sie konnte und wie viel die Banken brauchten. Warum? Weil es ihre Aufgabe in einer Krise ist.
Es ist verdammt schwer, sich die rote Kurve anzuschauen und das von der Fed geschenkte Vertrauen zu vergegenwärtigen, ihr Geld wieder zurückzubekommen. Es ist aber das, was lender of last resort (Kreditgeber letzter Instanz) und eine Zentralbank ausmacht. Und die EZB hingegen pfeifft auf die Zentralbanktradition, indem sie sich ausdrücklich weigert, dasselbe zu tun.
1 Kommentar:
Vorsicht, das ist Wasser auf die Mühlen von Hardlinern wie Issing, die gerade da die Grenzen von "Lender of last Resort" sehen: diese Regelung gelte nur von der Zentralbank gegenüber Banken.
Interessante Links:
Issing und Krugman zu genau diesem Thema live:
http://tv.institutional.union-investment.de/
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