Freitag, 11. November 2011

Euribor-EONIA Spreads

Die hohe überschüssige Liquidität am Euro-Geldmarkt deutet darauf hin, dass risikoscheu Investoren es immer schwieriger finden, ihr Geld an sichere Orte zu bringen.

Vor diesem Hintergrund gehen Analysten von Morgan Stanley in einer heute vorgelegten Forschungsarbeit davon aus, dass die starke Nachfrage nach deutschen Papieren (German T-Bills and Bundesschatzanweiseungen) als Sicherheiten (collateral) für Repo-Geschäfte anhalten werde, zumal das Jahresende nähert.

Die jüngste Ausweitung des Euribor-Eonia-Spreads ist bezeichnend für den potenziellen Stress im Bankensektor.


Euribor-Eonia Spread, Graph: Laurence Mutkin, Morgan Stanley

Im Sog der Flucht in die Sicherheit öffnet sich der Risikoaufschlag für Swap mit 2 Jahren Laufzeit weiter.

PS:

Beim Euribor handelt es sich um den Zinssatz, zu dem europäische Geschäftsbanken einander mit einer festgelegten Laufzeit von einer Woche, einem Monat oder 3 Monaten Geld leihen.

Eoina ist der Referenz-Zins für OIS (overnight indexed swap rate), der Satz für die over-the-counter gehandelte Derivate, wo eine Partei sich einverstanden erklärt, einen festen Satz für den weiteren Verlauf des Swaps zu zahlen und im Gegenzug einen variablen Zinssatz (floating rate) bekommt.

Die Differenz: Während Euribor für ungesicherte Kreditvergabe gilt, gilt Eonia für ungesicherte overnight Kreditvergabe.

Keine Kommentare: