Montag, 21. November 2011

Die Schweiz hat wieder eine negative Kerninflation

Es ist der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gelungen, eine anhaltende Aufwertung des Frankens zu verhindern.

Die SNB hatte am 6. September angekündigt, eine deutliche und dauerhafte Abschwächung des Frankens anzustreben. Da die SNB als eine glaubwürdige Zentralbank mit einer glaubwürdigen Zielsetzung gilt, ist der Euro-Franken Wechselkurs seither nicht mehr unter 1,20 pro Euro gefallen.

Wie dem heute vorgelegten Monatsheft (Nov. 2011) der SNB zu entnehmen ist, hat die Kerninflation im vergangenen Monat einen negativen Wert von 0,5% verzeichnet. Die Schätzungen der Kerninflation sind nützlich, weil die am Konsumentenpreisindex (CPI) gemessene Teuerung kurzfristigen Schwankungen unterliegt.


Ferner ist der getrimmte Mittelwert (TM15), der wie die Kerninflation ein geeigneteres Bild der Entwicklung der allgemeinen Inflation liefert, im vergangenen Monat um 0,3% gestiegen, nachdem dieser Wert in den 5 Monaten davor um 0,6% zugelegt hatte.



Schweiz: Kerninflation und der getrimmte Mittelwert, Graph: ACEMAXX ANALYTICS

PS: Der vorübergehende Anstieg der Teuerung im März 2011 ist im Wesentlichen auf einen Sondereffekt aufgrund eines höheren Erhebungsrhythmus der Preise für Bekleidung und Schuhe zurückzuführen.

Beim TM15 werden jeden Monat je 15% der Güterpreise mit den höchsten und den tiefsten Jahresveränderungsraten aus dem Konsumentenpreisindex ausgeschlossen.


Wenn die Wirtschaft in einer Liquiditätsfalle steckt, führt die Ausweitung der Notenbankgeldmenge (d.h. Giroguthaben der Banken bei der SNB + Notenumlauft) nicht zu einem Anstieg der Inflation. Wie die aktuellen Daten zeigen, droht in der Schweiz keine Inflation.

Ganz im Gegenteil: Die SNB rechnet aufgrund des Risikos eines tiefen Wirtschaftsabschwungs in Europa mit einer negativen Inflation für das nächste Jahr.


Schweiz: Notenbankgeldmenge, Graph: SNB, Statistisches Monatsheft (Nov. 2011)

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