Während die Eurokrise um sich greift und heute auch Kerneuropa erreicht hat, meldet das Statistische Bundesamt (destatis), dass die deutsche Wirtschaft im III. Quartal um 0,5% gewachsen ist.
Der Niedriglohnsektor in Deutschland wächst aber auch, wie eine heute vorgelegte Studie der Uni Duisburg-Essen ergibt. Im Jahr 2009 gehörten demnach rund 22% der Beschäftigten zum Niedriglohnsektor. Vor allem der Anteil der Geringverdiener mit einem Stundenlohn von unter 5 Euro habe im Vergleich zu 2008 zugenommen.
Der Anteil der Arbeitnehmer im Niedriglohnbereich sei seit Ende der 1990er Jahre gestiegen. Die Zahl der Betroffenen dürfte sogar noch höher liegen, da Schüler, Studenten, Rentner und Nebenerwerbstätige nicht mit einbezogen wurden.
Deutschland BIP im III. Quartal 2011, Graph: destatis
Der Aussenhandel war laut destatis weiterhin expansiv. Verbessert Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit über sinkende Lohnkosten? Gehen die deutschen Exporte zu Lasten der EU-Peripherie?
In diesem Marktumfeld erscheint es unwahrscheinlich, dass das Wirtschaftswachstum sich so fortsetzt, zumal die EZB die Geldpolitik nicht weiter lockert und bei einem Rückgang der ausländischen Nachfrage eine deflationäre Entwicklung in der Eurozone riskiert. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erwartet aufgrund des Risikos eines Wirtschaftsabschwungs in Europa eine negative Inflation für das nächste Jahr.
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