Paul De Grauwe hält den europäischen Rettungsfonds (EFSF) für ein Gimmick finanzieller Art. So ziemlich jeder, der nicht Teil des Problems ist, sieht ein, dass es unwahrscheinlich ist, dass die EFSF gut funktionieren kann, schreibt Yves Smith in diesem Sinne in ihrem Blog.
Die angesehene Bloggerin deutet vor diesem Hintergrund auf einen Artikel in The Telegraph hin, wonach die EFSF gezwungen worden sei, eigene Anleihen zu kaufen. Die EFSF (European Financial Stability Facility) hatte vergangene Woche angekündigt, Anleihen mit 10 Jahren Laufzeit in Höhe von 3 Mrd. Euro erfolgreich verkauft zu haben, um damit Irland zu stützen.
Wie die britische Zeitung meldet, sei das Ziel jedoch nicht erreicht worden, sodass die EFSF mehrere 100 Mio. Euro an Anleihen hat aufkaufen müssen. Grund: Es mangelt an Nachfrage. Klaus Regling, EFSF-Chef hat sich zuletzt beklagt, dass die Märkte „zu volatil“ seien. Der wahre Gund ist wahrscheinlich, dass es nicht genug (dumme) Käufer gibt.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass der ganze Ansatz ohne Rückendeckung der EZB nicht funktioniert. Es ist zudem sicherlich nicht förderlich, wenn Hardliner wie Jens Weidmann sich vehement gegen unbegrenzte Anleihekäufe wehren. Der Bundesbankpräsident setzt im Sinne des expansionary austerity-Dogmas auf Vertrauen Fee (confidence fairy). Es liege nicht an der EZB, sondern einzig und allein an Rom, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.
Wer soll in diesem Marktumfeld, die von der EFSF ausgegebenen Anleihen kaufen, wenn die Euro-Technokraten Inflationsangst schüren und die Regierungschefs öffentlich über die Möglichkeit eines Euro-Austritts hochverschuldeter Länder diskutieren?
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