Die Anzahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft im November ist nach Angaben des Bureau of Labor Statistics (BLS) um 11'000 zurückgegangen. Nur 11'000! Niemand hatte damit gerechnet. Die Analysten gingen im Durchschnitt von 125'000 Stellenverlusten aus. Das ist an sich keine schlechte Entwicklung. Die Arbeitslosenquote fiel auf 10,0% zurück. Die Anzahl der Arbeitslosen ging auf 15,4 Mio. zurück. Beim Ausbruch der Rezession betrug die Arbeitslosenquote 4,9%. Und es waren 7,5 Mio. Menschen als Arbeitslos gemeldet. Die aktuelle Zahlen dürfen jedoch nicht überschätzt werden. Paul Krugman warnt („good news is bad news“) in diesem Sinne davor, die Dringlichkeit der Problematik in Sachen Beschäftigung nicht zu vergessen. In eine Stimmung zu verfallen, dass man sowieso nichts mehr machen kann, sei „eine Tragödie“, schreibt Krugman, „gewickelt in einer seltsamen Selbstzufriedenheit“, so der Nobelpreisträger für Wirtschaft.
Employment Situation, Nov. 2009, Graph: BLS, Dec. 4, 2009
Krugman verweist auf die neulich präsentierten Prognosen der Fed, dass die Arbeitslosenquote noch im IV. Quartal 2011 über 8% liegen werde. Hier sind die einschlägigen Charts in diesem Blog.
Der überraschend kräftige Rückgang der Arbeitslosenzahl im vergangenen Monat hat im Terminmarkt rege Spekulationen ausgelöst. Die Händler erhöhten sofort ihre Wetten darauf, dass die Fed den Leitzins im kommenden Jahr nun doch früher anheben wird als bisher eingeschätzt. Fed-Funds Futures Kontrakte an der Chicago Board of Trade zeigten laut Bloomberg unmittelbar nach Bekanntgabe der Arbeitsmarktzahlen eine Wahrscheinlichkeit von 18% dafür, dass die Fed ihren Leitzins im März um mind. 0,5% erhöhen wird. Gestern noch betrug die Wahrscheinlichkeit 13,1%. Auch für den Termin Juni legte die Wahrscheinlichkeit eines Zinsanstiegs zu: von 43% auf 52,9%.
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