Es ist hinlänglich bekannt und unumstritten, dass die Grossbanken die globale Finanzkrise verursacht haben. Je grösser die Bank ist, desto grösser ist die Verantwortung. Was ist aber zu tun, damit künftige Krisen, wenn sie sich nicht vollkommen verhindern lassen, zumindest weniger wahrscheinlich und weniger kostspielig werden, wenn sie auftreten. Es darf nicht mehr passieren, dass, wenn sie zocken und dabei Erfolg haben, das Geld selber einstecken, und wenn sie scheitern, der Steuerzahler die Kosten tragen. Die Banken, die zu wichtig sind, um zu scheitern (oder aufgelöst zu werden, müssen aufgespalten werden, schreibt Joseph Stiglitz in einem lesenswerten Essay in Project Syndicate. Wo das nicht geht, muss man ihr Tun streng begrenzen und ihnen höhere Steuern und Kapitalanforderungen auferlegen, um Chancengleichheit herzustellen, erklärt Nobelpreisträger für Wirtschaft (2001). Stiglitz bemerkt, dass die Krise ein Ergebnis von mindestens acht Versäumnissen ist:
(1) Fehlanreize bei Grossbanken, (2) zu starke Vernetzung, (3) ein korreliertes Verhalten, welches systemische Risiken befeuert, (4) Anreizstrukturen, die zu kurzfristigem Handeln und zur Übernahme von übertriebener Risiken verführen, (5) Banken lassen bei der Risikobeurteilung externe Faktoren unberücksichtigt, (6) schlechte Risikobewertung. Modelle der Banken sich schwer fehlerhaft, (7) Anleger setzen Banken unter Druck, übertriebene Risiken einzugehen, und (8) das Versagen der Aufsichtsbehörden.
Stiglitz, der an der Columbia University in New York VWL unterrichtet, ist sich dessen bewusst, dass die Regulierung Geld kostet. Aber er betont, dass die Vorteile einer verstärkten Regulierung die erhöhten Kosten bei weitem überwiegen.
Fazit: Man muss den Grossbanken Einhalt gebieten, zum Beispiel durch Sondersteuern, erhöhte Kapitalanforderungen, eine strengere Aufsicht und Beschränkungen bei der Grösse und Risikoübernahme.
Unbedingt lesen.
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