BoA will die Staatshilfe in Höhe von 45 Mrd. $ noch in diesem Jahr zurückzahlen. 26 Mrd. $ sollen aus den bestehenden Mitteln bezahlt werden. 19 Mrd. $ werden am Kapitalmarkt beschaffen. Da etwas zu kaufen, kostet, wird die Rückzahlung das Ergebnis der Bank im IV. Quartal belasten. Warum will aber die gebeutelte Bank die Vorzugsaktien, die zur Zeit bei der Regierung liegen, zurückkaufen? Wann kauft ein Unternehmen eigene Aktien zurück? Wenn sich keine Investitionen bietet, wo sich der Ertrag höher ist als die Kapitalkosten. Die Vorzugsaktien werfen eine Rendite von 5% ab. Die Kosten des Kapitals (19 Mrd. $), das die Bank am Markt beschaffen will, liegen bestimmt höher als 5%, betont James Kwak, der sich mit dem Thema in The Baseline Scenario befasst. In der Praxis kaufen Unternehmen ihre Aktien am Markt zurück, um den Gewinn pro Aktie zu steigern.
Weniger ausstehende Aktien und derselbe Gewinn bedeuten ein höherer Gewinn pro Aktie. Und i.d.R. ein höherer Aktienkurs. Die Bank ist aber nun weniger Wert, da sie über 45 Mrd. $ weniger Cash verfügt. Die Aktion macht ohnehin keinen Sinn, weil es sich dabei um Vorzugsaktien handelt, die keinen Anspruch auf Gewinn innehaben. Die Bank zahlt günstige Schulden zurück, die sie nicht auszahlen muss. Obendrauf wird die Ausgabe von neuen Aktien die Anteile von den bestehenden Aktionären verwässern. Die Rückzahlung der TARP-Gelder schwächt ferner die Finanzkraft der Bank, die jetzt über weniger Barbestände verfügt und dadurch die „Tier 1 Capital Ratio“ verringert. Es ist also offensichtlich, wie NYT berichtet, dass die Bank auf diese Weise die staatliche Kontrolle loswerden will, um freie Hand bei der Vergütung des Managements zu bekommen. Im Rückblick ergeben sich aus der Deckelung der Vergütung des Managements durch den Kongress perverse Auswirkungen, bemerkt Kwak als Fazit. Da die Deckelung nur für Finanzunternehmen gilt, die TARP-Gelder bekommen haben, und zwar für die Grossbanken.
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