Der Anteil der Staatsausgaben am BIP (debt-to-GDP) bewegt sich in den USA im Sog der Finanzkrise in Richtung 80%. Besteht die Gefahr, dass die Entscheidungsträger die Schulden durch Inflation abbauen? "Theoretisch, ja", sagen zwei Wirtschaftswissenschaftler in einem Beitrag („Using Inflation to erode the US public debt“) im Blog voxeu.org. Joshua Aizenman und Nancy Marion verweisen dabei mit zahlreichen anschaulichen Abbildungen auf die Zeitperiode nach dem II. Weltkrieg. Zwischen 1946 und 1955 habe sich die Staatsquote um fast 50% halbiert. Es gebe jedoch zwei grosse Unterschiede zwischen damals und heute. (1) Ein grösser Teil der US-Staatsanleihen befindet sich heute (fast 48%) in der Hand von ausländischen Investoren. Das würde den Anreiz erhöhen, die Schulden mit Inflation abzutragen. (2) Die Laufzeit der amerikanischen Staatsanleihen beträgt heute um die Hälfte kürzer als in der Nachkriegszeit. Das würde den Anreiz senken, die Schulden mittels Inflation loszuwerden. Die beiden Faktoren gleichen sich aus, betonen die Autoren.
Federal Debt, Graph: Fed St. Louis, National Economic Trends, Dec. 2009
Das netto Ergebnis im Rahmen eines einfachen Optimierungsmodell sei, dass die prognostizierte Inflationsrate höher sei als nach dem II. Weltkrieg, aber nur für eine kurze Zeitdauer.
Hat tip to FT Alphaville.
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