Die spekulativen Aspekte der Derivate sind unumstritten. Derivate machen die Märkte nicht effizient. Ganz im Gegenteil: Finanzderivate wie Credit Default Swaps (CDS) destabilisieren die Wirtschaft. Die verwendeten Modelle, um Finanzinstrumente zu bewerten, wie die „Gauss-Copula“-Formel sind von vornherein fehlerhaft. In einem Gastbeitrag im Blog naked capitalism wird in diesem Zusammenhang auf eine aktuelle Studie, die von Ökonomen der Princeton University und Computerwissenschaftlern vorgelegt wurde, hingewiesen. Die Wissenschaftler zeigen, dass die Finanzderivate von Natur aus für betrügerische Preissetzung anfällig sind. Princeton’s Befund lautet, dass die Verkäufer bewusst Ausfallrisiken in die Produkte einpacken könnten, welche die Käufer selbst mit leistungsfähigsten Computer nicht erkennen können. Die Forschung konzentriert sich auf Collateralized Debt Obligations (CDO). Das sind Wertpapiere aus dem Kreditmarkt, welche aus einer Gruppe von Hypotheken gebündelt und umgeformt in verschiedenen Tranchen verkauft werden.
Das Forschungsteam untersucht, was passieren würde, wenn der Verkäufer minderwertige Hypotheken in CDOs verpacken würde, um selbst davon zu profitieren. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Manipulation für den Käufer unmöglich zu erkennen ist, weder zum Zeitpunkt des Verkaufs noch später, wenn die Finanzderivate Geld verlieren. Das Team besteht aus Sanjeev Arora, dem Direktor des Center for Computational Intractability, seinem Kollegen Boaz Barak, Ökonomie-Professor Markus Brunnermeier und dem Informatik-Student Rong Ge. Arora verweist darauf, dass das Problem aus der asymmetrischen Informationsverteilung zwischen Verkäufer und Käufe herrührt und sich gegen die konventionelle Weisheit der ökonomischen Theorie richtet, die besagt, dass die Derivate die negatien Auswirkungen dieser ungleichen Informationsverteilung reduzieren würden. Brunnermeier sagt, dass die Standard-Ökonomie betone, dass die Verbriefung die Kosten der asymmetrischen Information mildert. „Wir betonen, dass bestimmte Finanzderivate zusätzliche Komplexität einführen und daher eine neue Ebene der asymmetischen Information generieren, die so schlimm ist, dass der anfängliche Vorteil sich auflöst“, so Brunnermeier.
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