Dienstag, 30. Juni 2015

Euro trotzt Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland

Hier ist eine bemerkenswerte Abbildung, die Bloomberg heute liefert und dazu die Frage aufwirft: Wie kann der EUR an Wert gewinnen (eines der besten Quartale in vier Jahren), während die ganze Welt von “Grexit” redet und Griechenlands “default” erwartet?

Eine Antwort ist, dass Mario Draghi 2012 mit seiner Aussage “what ever it takes” das Vertrauen der Händler und Investoren zurück gewonnen hat, steht im Bericht zu lesen.

Eine andere Antwort ist, dass der auffällige Anstieg der Rendite der German Bunds seit 2010 Investoren in die Region zurücklockt, erklärt Bloomberg.




Euros Rebound trotz aller Widrigkeiten, Graph: Bloomberg 


Kurzum: Es war die Bereitschaft der EZB, endlich die lender of last resort Funktion zu übernehmen.

Man denke in diesem Zusammenhang an die stumpfsinnige Polemik, die eine Reihe von renommierten Ökonomen (darunter auch Niall Ferguson) im November 2010 in einem offenen Brief an Ben Bernanke, Fed-Präsident ausübten: 

Die QE werde Inflation auslösen und die Währung, also den US-Dollar völlig destabilisieren. Nichts davon ist eingetroffen. Ganz im Gegenteil. In den USA verläuft die Inflation den 36. Monat in Folge unter dem Zielwert der Fed. Und der US-Dollar hat sich kein bissschen abgeschwächt.

Auch die Behauptung “Monetarisierung von Schulden” durch die QE hat sich als Schmierenkomodie erwiesen. Es besteht kein Zweifel daran, dass Draghis QE-Politik (genannt PSPP) den Sudden Stop am Rande der Eurozone unterbunden hat.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Niall Ferguson mag ein guter Historiker sein. Er ist aber ganz sicher kein renommierter Ökonom.