Mittwoch, 10. Juni 2015

Einzelhandelskonzern und Effizienzlohn

Waltmart, der amerikanische Einzelhandelskonzern berichtet, dass die jüngste Lohnerhöhung, die es geboten hat, sich inzwischen ausgezahlt hat, via verringerte Fluktuation von Arbeitskräften, die zur Kostensenkung beigetragen hat. Die direkten Ausgaben der erhöhten Löhne seien dadurch ausgeglichen worden.

Paul Krugman sieht die Entwicklung als Bestätigung der Efficiency Wage Theory („Effizienzlohn“). Interessant sind natürlich die Implikationen für die Politik und die Wirtschaftspolitik.

In einem etwas komplizierten Blog-Eintrag erläutert Krugman, dass die Efficiency Wage Theory die Idee vertritt, dass die Arbeitgeber für eine beliebige Anzahl von Gründen aus ihren Arbeitnehmern mehr bekommen, wenn sie mehr Löhne bieten.

Es könnten Einsatz, Moral und weniger Fluktuationen sein. Die Ursachen für den Effizienzgewinn mögen sogar an Psychologie liegen oder ganz einfach an der Tatsache, dass die Arbeitnehmer weniger bereit sind,  besser bezahlte Jobs mit schlechtem Verhalten in Gefahr zu setzen.

Oder anders ausgedrückt legt der Effizienzlohn (efficiency wage) unmittelbar nahe, dass die unsichtbare Hand auf dem Arbeitsmarkt viel lockerer ist als die Menschen sich vorstellen: Die Löhne sind mit sozialem und politischem Druck relativ einfach umzuschichten, argumentiert der am Graduierten Zentrum der City University New York (CUNY).

Und das ist laut Krugman ein wichtiger Grund, dass die Versuche, die Ungleichheit zu verringern, auch die Bemühungen um die Verteilung des Markteinkommens einschliessen sollen und können genauso wie eine expost-Umverteilung durch Steuern und Transferleistungen.


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