Die “Troika” und die übrigen Gläubiger fordern von Griechenland grosse Anpassungen. Athen hat
öffentliche Ausgaben gekürzt, Mindestlohn verringert und die Renten (um 44 bis 48%) reduziert.
Die massive fiskalische Kontraktion hat die
Wirtschaft aber nicht angekurbelt: das Wachstum ist zum Erliegen gekommen und die Beschäftigung ist nicht gestiegen. Die
Arbeitslosenquote beträgt immer noch 27%.
Doch der IWF verlangt weitere Einschnitte bei Renten. Begründung: Die
Rentenzahlungen machen 16% des griechischen BIP aus.
Warum erscheint aber der Anteil der Renten am BIP so hoch? Weil die
griechische Wirtschaft seit 2009 wegen der katastrophalen Austeritätspolitik um
25% geschrumpft ist. Ohne die harschen Sparmassnahmen würden sich die Renten
auf 12% des BIP belaufen, wie James K. Galbraith unterstreicht.
Griechenland: Kapitaleinlagen versus Bargeld im
Umlauf, Graph: FuW
Der langen Rede kurzer Sinn: Die neoliberale Wirtschaftspolitik der EU, die von
Angela Merkel tatkräftig mitgeprägt wird, ist gescheitert. Griechenland ist nur
ein Nebenschauplatz. Die Eurozone ist
fehlgeschlagen.
Griechenland kann heute einen Überschuss im
Primärhaushalt vorweisen. Aber die Kapitalflucht nimmt kein Ende, da der IWF,
die EU und die EZB kein nachhaltiges Konzept für die Lösung der Probleme
anbieten (können).
Die Sparer sollen allein am Montag 1,6 Mrd. EUR von
ihren Konten abgehoben haben, nach 2 Mrd. EUR am Wochenende, wie FT aus London berichtet.
Notfall-Liquiditätshilfe (ELA) für griechische
Banken, Graph: FuW
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