Die Schweizerische
Nationalbank (SNB) hat im März ihre Inflationsprognose für 2015 um
1% auf minus 1,1% gesenkt. Der Erwartung der SNB nach erreicht die Inflationsrate
ihren Tiefpunkt mit -1,2% im dritten Quartal 2015.
Die aktuelle
Prognose der SNB auch für 2016 bleibt mit minus 0,5% um 0,8% niedriger als die
Prognose vom Dezember 2014.
Die SNB
lässt v.a. keine Gelegenheit aus, zu betonen, dass der Franken insgesamt
deutlich überbewertet ist. Und sie trägt bei der Gestaltung ihrer Geldpolitik weiterhin
der Wechselkurssituation und deren Einfluss auf Inflation und
Wirtschaftsentwicklung Rechnung.
Die
Möglichkeit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu werden, um die monetären
Rahmenbedingungen zu beeinflussen, wird von der SNB immer wieder hervorgehoben.
Während der
Ausblick für die Weltwirtschaft unsicher bleibt, bestehen in der Eurozone
erhebliche Risiken: Jedesmal wenn die Verhandlungen zwischen der EU und
Griechenland zu scheitern drohen, wird der Franken wieder stärker. Und die SNB
steht an der Seitenlinie.
Tiefe
Deflation in der Schweiz, Graph:
Morgan Stanley
Da der USD
nun als asset currency betrachtet
wird, wie die Analysten von Morgan
Stanley zum Ausdruck bringen, wertet sich der Greenback in letzter Zeit gegenüber
dem EUR auf, wenn die globale Risikobereitschaft steigt. Dann tendiert auch der
Schweizer Franken schwächer. Doch bleibt der CHF auf kurze Sicht der safe hafen in Europa schlechthin.
Die Schrumpfung der Schweizer Wirtschaft im ersten Quartal 2015 um 0,2% kommt daher
nicht als Überraschung. Der starke CHF lastet ohne Zweifel auf dem
Export-Geschäft im Maschinen-Sektor und in der Elektro- und Metallindustrie
(17% Kontraktion von Januar bis Ende März).
Die SNB, die
seit Januar im Devisenmarkt nicht interveniert hat, scheint nur dann eingreifen
zu wollen, wenn die starke Landeswährung droht, eine regelrechte Rezession
auszulösen.
Bemerkenswert
ist vor diesem Hintergrund, dass Thomas
Jordan, SNB-Präsident vor kurzem darauf hingewiesen hat, dass die SNB in
einem Dilemma steckt. Die SNB ist zwar in der Lage, ausländische Mittelzuflüsse
in das Land zu kontrollieren, indem sie z.B. die Zinsen weiter ins Negative
senkt. Aber die Bank hat weniger Optionen, die Anreize für die inländischen
Anleger, die ihre Gelder aus dem Ausland wieder in die Schweiz zurückbringen,
zu verringern.
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