Warum steigt
die Inflation nicht?
Trotz der
mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik (genannt QE-Policy) und des massiven Anstiegs der Notenbankgeldmenge (d.h. monetary base = Notenumlauf +
Giroguthaben der Banken bei der Zentralbank) kommt die Inflation nicht vom Fleck.
Martin Feldstein nennt es in einem aktuellen
Beitrag („The Inflation Puzzle“) in Project Syndicate „Inflation- Rätsel“.
Tony Yates weist darauf hin, dass es überhaupt nicht rätselhaft ist. Es ist genau das
passiert, was wir angesichts der nahe null liegenden Nominalzinsen (zero lower bound) hätten erwarten
sollen, fügt Paul Krugman hinzu.
Und es ist
nicht eine ex-post-Begründung, unterstreicht Krugman. Traditionelle
IS-LM-Analyse besagt, dass die Geldpolitik der Fed à la QE nur wenig Wirkung
auf die Inflation entfalten würde. Auch die Theorie der Liquiditätsfalle
unterstützt den Ansatz, dass der Anstieg der Notenbankgeldmenge nicht
inflationär wirkt, wenn die nominalen Zinsen nahe null liegen und die
gesamtwirtschaftliche Nachfrage mangelhaft bleibt.
Die Notenbankgeldmenge ist in der Schweiz von 49,5 Mrd. CHF im Jahr 2008 auf 448,6 Mrd. CHF im Jahr 2015 gestiegen. Die Inflation beträgt heute minus 1,1%. Und die SNB ist immer noch bemüht, Deflation abzuwehren.
Swiss
Monetary Base versus CPI, Graph:
ACEMAXX-ANALYTICS, Source: SNB in: Monthly Statistical Bulletin
Die
japanische Erfahrung in den 1990er Jahren liefert einen festen empirischen
Beweis, wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist.
Japan’s QE:
Notenbankgeldmenge versus Konsumentenpreisindex (CPI), Graph: Paul Krugman in NYTimes
Warum tun
sich aber auch relativ moderate Konservative wie z.B. Feldstein damit schwer,
sich von dieser Theorie überzeugen zu lassen?
Krugman vermutet, dass es die
prädisponierende Politik ist, die sie verleitet, überall Inflation zu
erblicken. Der Fall war aber bereits vor sechs Jahren kristallklar wie heute: Krugman,
Bernanke, Woodford und Eggertsson haben damals nachdrücklich darauf hingewiesen.
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