Montag, 8. Juni 2015

Steigende Renditen am Markt für Staatsanleihen

Der kräftige Anstieg der Renditen der Staatsanleihen in den vergangenen Tagen hat die Ertragskurve (yield curve) steiler werden lassen.

Der Ausverkauf der German Bunds hat sich im Gefolge von jüngsten Inflationsdaten, die stärker als erwartetet ausgefallen sind, zugetragen. Die Marktteilnehmer waren bislang skeptisch, dass es der EZB nicht gelingen würde, auf die Inflationserwartungen Einfluss zu nehmen.

Die bisherige Entwicklung deutet darauf hin, dass die EZB mit PSPP wie geplant bis September 2016 erfolgreich fortfahren will. Dass die Laufzeitprämien im tief negativen Bereich verlaufen, ist ein Anzeichen dafür, dass die Renditen der deutschen Bundesanleihen weiter ansteigen dürften, v.a. am langen Ende der Ertragskurve.


Laufzeitprämien der deutschen Bundesanleihen, Graph: Morgan Stanley

Ein weiterer Grund für die Fortsetzung des Ausverkaufs ist die Erwartungen, die sich am Verlauf der EONIA Forward Curve ablesen lässt: In absehbarer Zeit ist nicht mit einer Normalisierung der Geldpolitik der EZB zu rechnen.

Die Futures-Daten deuten darauf hin, wie wenn die Realzinsen ewig negativ bleiben würden, was nahelegt, dass die Anleihen mit 5 und 10 Jahren Laufzeit keine Attraktivität bieten und deshalb von Investoren abgestossen werden könnten.

Bei allem Respekt hat es aber für Effekthascherei keinen Platz. Schliesslich ist hier die Rede von einem Anstieg der Rendite der deutschen Bundesanleihen auf 1 Prozent. Die Renditen bleiben auch auf diesem Niveau im historischen Vergleich sehr niedrig. Zumal die EZB ihr Inflationsziel von 2% seit mehr als zwei Jahren verfehlt und daher bemüht ist, die Inflationserwartungen in diese Richtung zu steuern.

Keine Kommentare: