Freitag, 5. Juni 2015

Inflationsschutz für 30 Jahre in Deutschland

Deutschland will erstmals eine an die Inflation gekoppelte Anleihe mit 30 Jahren Laufzeit begeben. Ziel sei, das Anleihenportfolio breiter zu streuen und für höhere Planungssicherheit  zu sorgen, wie die FAZ online berichtet. Am Anfang sollen 2 bis 2,5 Mrd. EUR angeboten werden. Das gesamte Volumen soll dann bis auf 10 Mrd. EUR aufgestockt werden.

Bemerkenswert ist, dass die sechs inflationsindexierten Anleihen, die derzeit gehandelt werden, alle eine negative Rendite aufweisen:

2018: -0,66%, 2020: -0,79%, 2023: -0,83%, 2026: -0,73%, 2030: -0,56% (Quelle: Deutsche Bundesbank).

Real-Renditen sind im EUR immer noch negativ (gemessen an 10y10y Inflation Swaps), während sie im USD über 1% tendieren.


EUR Real-Rendite (10 Jahre), Graph: Morgan Stanley

Das von Morgan Stanley verwendete Zinsstrukturmodell legt nahe, dass die Laufzeitprämien für 10 und 30 Jahre immer noch aussergewöhnlich negative Werte anzeigen.

Aufgrund des Anleihekaufprogramms (PSPP) der EZB erscheinen die im historischen Vergleich niedrigen Laufzeitprämien nicht ungerechtfertigt. Das deutet zugleich darauf hin, dass der Ausverkauf der Anleihen am langen Ende der Ertragskurve aus technischen Gründen anhalten kann, wie an der steiler werdenden Kurve zu erkennen ist.



German Bund Term Premium (Laufzeit), Graph: Morgan Stanley

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